"Ich bin durch die Hölle gegangen"

Totschlag-Prozess: MIt Tritten zertrümmerte ein Schläger-Trio das Gesicht seines Opfers vor der Disko M-Park. Nach einem Gewalttäter wird weltweit noch immer gefahndet.
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MÜNCHEN - Totschlag-Prozess: MIt Tritten zertrümmerte ein Schläger-Trio das Gesicht seines Opfers vor der Disko M-Park. Nach einem Gewalttäter wird weltweit noch immer gefahndet.

„Drei Monate konnte ich nichts essen. Ich bin durch die Hölle gegangen.“ Michael Rödl war am 17. Mai 2007 vor den Toren der Disco „M-Park“ laut Anklage von drei Männern mit Tritten ins Gesicht fast umgebracht worden. Nicht nur vorsätzliche Körperverletzung, sondern auch versuchter Totschlag steht für die Angeklagten Patrick W. (21) und Andre A. (21) im Raum. Darauf wies Richter Reinhold Baier am Montag zum Prozessauftakt am Münchner Landgericht hin.

Doch beide leugnen die lebensgefährdenden Tritte. Edin M., mutmaßlich der dritte Schläger, ist flüchtig. „Nach ihm wird weltweit gefahndet. Wenn er irgendwo versucht, eine Landesgrenze zu überschreiten, haben wir ihn“, sagt Staatsanwalt Laurent Lafleur.

„Ich fühle Hass und Unverständnis, wenn ich die Angeklagten sehe. Unverständnis, weil ich nicht einmal weiß, warum die mich so zugerichtet haben.“ Das Opfer der Schläger Michael Rödl ist zwar von den Ärzten weitgehend wiederhergestellt worden. Der Oberkiefer war durch die Tritte komplett abgetrennt worden, der erste Faustschlag hatte ihm das Jochbein an beiden Seiten brechen lassen. Sieben Eisenplatten und 14 Schrauben waren nötig, um das Gesicht des jungen Mannes wieder zu fixieren. Die fürchterlichen Verletzungen sind ihm nicht mehr anzusehen. Aber psychisch verfolgt ihn die Tat bis heute. „Ich hoffe, dass ich mit dem Prozess wieder Frieden finde.“

Unterstützt wird der junge Schreiner von Freundin Sandra Feldmaier (23). Auch sie war bei der Schlägerei dabei. Aber auch sie weiß nicht, woran sich der blutige Streit entzündete. Die Schlüsselfigur Edin M., die den Grund für den Schläge liefern könnte, ist flüchtig. Seine beiden Komplizen erklären, dass sie nicht wüßten, wer den Mann so schwer verletzte.

Die Anklage hofft nun, dass die Zeugen eine bessere Erinnerung haben als Patrick W. und Andre A.. Der Prozess wird fortgesetzt.

jot

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