Hygiene an Schulen: "Grauenvolle Toiletten"

Ärger über Ekel-Toiletten geht weiter! Schimmel und Moder in der Maxvorstadt: Eine Mutter ist empört über die ekelhaften Klos der Schule an der Schwindstraße.
von  Thomas Gautier
Ekelhaft! Schimmel an der Ecke in einer Mädchentoilette in der Grundschule an der Schwindstraße
Ekelhaft! Schimmel an der Ecke in einer Mädchentoilette in der Grundschule an der Schwindstraße © privat

Der Ärger über die Ekel-Toiletten geht weiter! Schimmel und Moder in der Maxvorstadt: Eine Mutter ist empört über die ekelhaften Klos der Schule an der Schwindstraße.

München - Durchhalten bis 15 Uhr. Das ist der Alltag von Amelie (7). Vormittags hat sie Schule, danach Mittagsbetreuung, bis ihre Mama sie abholt. Dann darf die Zweitklässlerin endlich nach Hause – auf eine saubere Toilette.

„Die Klos sind schrecklich“, sagt Amelie. „Ich gehe da nicht gerne hin. Und in der Mittagsbetreuung gibt’s nur eine einzige saubere Toilette“, schimpft sie. Mutter Raphaela nickt, sie kennt diese Geschichten. Von ihrer Tochter, von anderen Schülern und wütenden Eltern – Raphaela Steidle ist Elternbeirätin der Grundschule an der Schwindstraße. „Eigentlich eine tolle Schule“, sagt die 41-Jährige. Wenn die Klos nicht wären.

Haben Sie weitere Beispiele? Schreiben Sie uns und senden Sie uns Ihre Fotos per Mail an: lokales@abendzeitung.de.

Am Dienstag berichtete die AZ über die unerträglichen Zustände an den Toiletten in der Ridlerschule im Westend, seitdem haben sich dutzende Leser gemeldet, unter ihnen Gerhard Mittag von der CSU in der Maxvorstadt. An der Schwindstraße herrschen „Zustände, die ich nicht akzeptieren will“, sagt er zur AZ – und schickt mehrere Fotos. Die zeigen dicken Schimmel am Waschbecken im Duschraum der Schulturnhalle und in den Ecken mehrerer Toiletten der Grundschule. Dazu: Wasserschäden und aufplatzenden Putz.

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Moder in der Maxvorstadt – und der Geruch erst. „Es ist einfach eklig da drin“, sagt Raphaela Steidle – „in der Turnhalle gehen die Schüler grundsätzlich nicht aufs Klo, abends beim Erwachsenensport will niemand mit gutem Gewissen duschen.“ Im Schulgebäude wurden auf ihren Druck hin neue Kloschüsseln installiert. Doch in den Bubentoiletten haben die Urinale keine Spülung – „da bleibt oft was hängen“, sagt Steidle. „Es riecht dementsprechend.“ Es gebe zwar auch neue Wasserhähne, aus denen aber auf Knopfdruck eine Sekunde lang Wasser ströme.

„Wie soll man sich da die Hände waschen? Gerade jetzt ist EHEC in aller Munde – und dann das!“ Steidle ist empört: „Ich finde es grauenvoll, wenn mein Kind den ganzen Tag nur solche Toiletten hat.“ Ihre ältere Tochter (10) wechselt bald die Schule, „dort hat sie sich als Erstes das stille Örtchen angeschaut“, so Steidle. „Einfach traurig, wenn das für die Kinder schon ein Entscheidungskriterium ist.“

 

 


 

„Der Gang zum Klo ist eine Qual“

 

Ekel und Wut: AZ-Leser sind schockiert über die untragbaren Zustände in den Schultoiletten

„Unglaublich“

Auch in einer Grundschule in Haidhausen sind die Klos unzumutbar. Es gibt kein Papier, keine Seife, keine Handtücher, die Kabinentüren sind defekt, es stinkt unglaublich, Kinder infizierten sich mit Würmern. Die Renovierung der Schule wurde um ein Jahr verschoben. Ich wünsche unseren Bürgermeistern und Stadträten solche Zustände.

Elternbeirat

„Eine Schande“

Die Schüler haben leider keine Chance auf saubere Toiletten, denn darum muss man sich täglich mehrmals kümmern. Eine Schande ist es, die Toiletten so herunterkommen zu lassen und damit den Kindern in unserem Land den natürlichen Toilettengang so zur Qual werden zu lassen.

mum

„Alles kaputt sparen“

Seifenspender auffüllen kann doch nicht zu schwer sein! Ebenfalls sollte es möglich sein, dass die Stadt 20 000 Klobrillen auf Vorrat kauft (mit entsprechenden Mengenrabatten), da sowas bei Dauerbenutzung ständig kaputt geht. Von Toilettenpapier ganz zu schweigen. Zur Not im Spender, dann kann es keiner mehr über den Flur werfen (was nunmal bei Kindern vorkommt). In Zeiten, in denen überall Hygiene gepredigt wird, muss man das vor allem den Kindern vorleben. Denn wer sich erst an den Dreck gewöhnt, dem fällt er nicht mehr so auf. Das birgt langfristig Infektionsrisiken. Übrigens: Mancherorts gibt es auf jeder Toilette Desinfektionsmittelspender. Wäre mal eine Überlegung wert, liebe Stadt. Oder man macht das, was die Stadtoberen am liebsten tun: erstmal alles kaputt sparen. Und sich dann wundern, wenn bei der nächsten Seuche die Übertragungswege über Schulen führen.

Delta128

„Verdreckt“

Kein Wunder, wenn EHEC-Keime so leichtes Spiel haben. Alle Welt fordert im Beisein von Kindern absolutes Rauchverbot. Aber solche verdreckten und versifften Toiletten, die kann man ihnen offensichtlich doch zumuten. Früher gab es die Pest und die Cholera. Heute haben wir EHEC.

Klar!

„Zum Kotzen“

Als ich die Bilder sah, wäre mir beinahe das Kotzen gekommen. Für alles ist Geld da, aber anscheinend für ordentliche WC’s in Schulen nicht.

Niederbayer

 

 

 

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