Hunderte Marienkäfer suchen in Münchner Wohnungen Unterschlupf
MÜNCHEN - Sie sind auf der Suche nach einem Winterquartier und werden dabei gleich zu Hunderten auf einmal in Münchner Wohnungen fündig - asiatische Marienkäfer. Was Sie tun können, wenn Ihre vier Wände von der Invasion betroffen sind...
Münchner Wohnungen werden zurzeit von einer asiatischen Invasion kleiner Krabbeltiere heimgesucht. Der Asiatische Marienkäfer nutzt nach Angaben des Landesbundes für Vogelschutz in Bayern (LBV) die wärmere Witterung, um sich nach den kalten Temperaturen der vergangenen Wochen ein Winterquartier zu suchen. „Es kann sein, dass sich auf einem Baum 500 bis 1000 Marienkäfer befinden, je nachdem wie viele Blattläuse dort zu fressen sind“, sagte Heinz Sedlmeier vom LBV am Donnerstag. Wer neben solch einem Baum ein Fenster offen stehen lässt, müsse mit dem Besuch hunderter Marienkäfer rechnen.
Sedlmeier riet, die Insekten an die frische Luft zu setzen. „Man muss auch kein schlechtes Gewissen haben, wenn man den Staubsauger zur Hand nimmt.“ Wer besonders tierlieb sei, könne den Staubsaugerbeutel draußen ausschütten und die Käfer wieder in die Freiheit entlassen. Die Tierchen in Bedrängnis zu bringen, sei dagegen nicht ratsam, da sie sonst ein Tröpfchen übel riechender Flüssigkeit absonderten.
Nachdem der Asiatische Marienkäfer anfangs im heimischen Erwerbsgartenbau zur Schädlingsbekämpfung eingesetzt wurde, hat er inzwischen in der freien Natur Fuß gefasst. Der als Glücksbringer bekannte Marienkäfer kann bis zu 270 Blattläuse am Tag vertilgen. Im Gegensatz zum heimischen Siebenpunkt-Käfer kann die asiatische Art bis zu 19 Punkte auf ihren Flügeln aufweisen. (dpa)
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