Hubschraubertechnik: Spionage-Prozess in München

Sperrgitter, massive Zuschauerkontrollen am Oberlandesgericht: Ein Österreicher steht ab Februar vor Gericht. Bis Mitte März soll der Prozess gehen. Was verriet er dem russischen Geheimdienst?
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Hightech-Fluggerät „Tiger“: Auch andere Staaten sind am technischen Innenleben der Eurocopter interessiert
Gabo Ggentur Focus / dpa report Hightech-Fluggerät „Tiger“: Auch andere Staaten sind am technischen Innenleben der Eurocopter interessiert

MÜNCHEN - Sperrgitter, massive Zuschauerkontrollen am Oberlandesgericht: Ein Österreicher steht ab Februar vor Gericht. Bis Mitte März soll der Prozess gehen. Was verriet er dem russischen Geheimdienst?

16 Verhandlungstage bis Mitte März sind angesetzt. Und an diesen Tagen verwandelt sich das Oberlandesgericht (OLG) in der Schleißheimer Straße stets in einen Hochsicherheitstrakt: Sperrgitter riegeln den Zugang zum Gericht und Gerichtssaal 128/I ab. Alle Zuschauer werden kontrolliert – die ohne Ausweis müssen draußen bleiben. Taschen, Beutel, Tüten und Handys, Schirme, Stöcke – alles strikt verboten.

Kein Zweifel, das OLG hat sich auf den Prozess gegen den Österreicher Harald Alois S. (54) akribisch vorbereitet. Der Generalbundesanwalt wirft ihm mutmaßliche Spionage für die Russen vor. Er soll ihnen militärische Hubschraubertechnik beschafft haben.

Konkret soll er von 1997 bis 2002 mit dem russischen Geheimdienst zusammengearbeitet haben. Seine Aufgabe laut Anklage: Technische Gegenstände, Unterlagen und Knowhow aus dem Bereich Helikoptertechnik zu beschaffen. Auch soll er Kontakte zu Fachleuten aus dem deutschsprachigen Raum vermittelt haben.

Tatsächlich soll es ihm gelungen sein, Wartungs- und Flughandbücher für verschiedene Hubschraubertypen erlangt und an einen Verbindungsmann weitergegeben haben. Der Lohn für seine Spionagetätigkeit: 10500 Dollar.

Erst im Juni vor zwei Jahren stand in München ein Ingenieur des Hubschrauber-Herstellers Eurocopter vor Gericht, der dem russischen Geheimdienst Unterlagen über hochentwickelte technische Produkte verkauft haben soll.

Vor Gericht gestand der Mann, zwischen 2004 und 2006 spioniert und für seine Dienste 13000 Dollar bekommen zu haben. Wegen seines Geständnisses fiel das Urteil milde aus: elf Monate auf Bewährung.

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