Hoher Andrang in der Münchner Bahnhofsmission: "Manche kommen mehrmals am Tag"

Immer mehr Menschen kommen am Gleis 11 des Hauptbahnhofs vorbei, um sich ein Brot oder einen heißen Kaffee zu holen. Die Armut wächst – und der kalte Winter steht erst noch bevor.
Nina Job
Nina Job,
Christina Barnes
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Gefragtes Angebot: Menschen stehen Schlange vor der Bahnhofsmission.
Gefragtes Angebot: Menschen stehen Schlange vor der Bahnhofsmission. © Sven Hoppe/dpa

München - Im Moment sind die Temperaturen zwar frühlingshaft warm, doch ein richtiger Winter mit kaltem Wetter steht mit hoher Wahrscheinlichkeit noch bevor. Eine bange Aussicht für viele – sind die Energiepreise und die Inflation doch gestiegen.

Bahnhofsmission München: "Die Armut ist sichtbar, auch wir nehmen wahr, dass sie steigt"

Vielen Menschen, vor allem denjenigen, die ohnehin am oder unter dem Existenzminimum leben, machen die steigenden Kosten sehr zu schaffen – sie können es sich nicht mehr leisten, in einer warmen Wohnung zu sitzen und genug Lebensmittel zu kaufen.

Das Leben wird teurer, die Armut wächst. Das bekommt auch die Bahnhofsmission zu spüren. "Die Armut ist sichtbar, auch wir nehmen wahr, dass sie steigt", erzählt Bettina Spahn, eine der beiden Leiterinnen, der AZ.

Immer mehr Menschen kommen zur Bahnhofsmission

Immer mehr Menschen kämen zu der ökumenischen Institution am Gleis 11 im Hauptbahnhof, wo es eine Notversorgung gibt, die rund um die Uhr geöffnet ist. Zum Teil "auch mehrmals am Tag ", sagt Spahn. Unter ihnen auch viele Menschen, die eine Wohnung haben und arbeiten. Doch die gestiegenen Kosten für den Lebensunterhalt, Lebensmittel und Energie seien auch für sie sehr spürbar.

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Davon, in eine Notlage zu geraten, sei man dann nicht mehr weit entfernt. Bettina Spahn erklärt: "Zu uns kann ja jeder kommen, der nicht mehr weiterkommt. Auch wenn zum Beispiel Ämter geschlossen haben. Wir versuchen zu helfen – in Form von Gutscheinen, überprüfen die persönliche Sachlage."

Auch für Menschen, die psychisch angeschlagen oder erkrankt sind, ist die Bahnhofsmission da. "Gemeinschaft und persönlicher Kontakt stärken, um schwierige Zeiten durchzustehen. Es macht resilient, wie man heute sagt", wird Hedwig Gappa-Langer, zuständige Referentin beim Landesverband In Via Bayern, in einer Mitteilung der Bahnhofsmission Bayern zitiert. "Menschen brauchen Wärme. In jeder Beziehung."

Die Bahnhofsmissionen sind auf Spenden angewiesen – auch die in München. Bettina Spahn zur AZ: "Wir bitten um finanzielle Unterstützung."


Sie möchten spenden? Auf diese Konten der Bahnhofsmission München können sie Geld überweisen:
Empfänger: Katholische Bahnhofsmission München, IBAN: DE09 7509 0300 0002 1689 79 BIC: GENODEF 1MO5
Bei Verwendungszweck "Bahnhofsmission" angeben.
Oder: Evangelische Bahnhofsmission München IBAN: DE30 7002 0270 6540 3281 00, BIC: HYVEDEMMXXX
Bei Verwendungszweck ebenfalls "Bahnhofsmission" angeben.

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8 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • Witwe Bolte am 02.01.2023 14:26 Uhr / Bewertung:

    Das ist das Ergebnis der Armutszuwanderung. Ende: nicht in Sicht, im Gegenteil. Ein nie endender Zustrom.

  • Dr. Schönfärber am 02.01.2023 14:42 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Witwe Bolte

    Pscht...nicht so laut, darf man ja nicht so sagen (auch wenns stimmt).

  • Münchner Bürger am 02.01.2023 12:44 Uhr / Bewertung:

    Wir sind die Auffangstation für Südosteuropa geworden. Auch das ist die Wahrheit und sollte auch gesagt werden dürfen.

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