Saison der Hofflohmärkte in München startet : Wo man 2024 die besten Geheimtipps findet
München – "Ich war schon als Kind mit meinen Eltern immer auf dem Flohmarkt in Riem und an der Arnulfstraße", erzählt René Götz. Dieses Faible hat er quasi zum Beruf gemacht. Seit 20 Jahren nun organisiert Götz die Hofflohmärkte in München – und insgesamt in 30 Städten und Gemeinden bundesweit – als Selbstständiger mit einem Mitarbeiter und vielen Helfern.
Hofflohmärkte starten in München am 27. April
"Erfunden habe ich das natürlich nicht" sagt er im Gespräch mit der AZ, "sondern nur in ein Konzept geschnürt. Es ist einfach eine wunderbare Möglichkeit, eine Nachbarschaft zu stärken und auf sehr niedrigschwellige Weise Nachhaltigkeit zu unterstützen, indem man Sachen nicht einfach wegschmeißt."
Gibt's bald auch an Sonntagen Hofflohmärkte in München?
Los ging's vor 20 Jahren in München mit nur drei Vierteln: Haidhausen, Neuhausen und Au-Untergiesing. Jubiläum wird aber trotzdem erst im kommenden Jahr gefeiert. "2004, da steckte alles noch sowas von in den Kinderschuhen, das war noch viel Ausprobieren", erklärt René Götz. Fürs Jubiläumsjahr 2025 soll es einige größere Veränderungen geben, vorab wird nur ein bisserl was verraten.
Etwa, dass die Saison dann schon Mitte März anfangen wird. Und, dass er "in sehr konstruktiven Gesprächen" mit der Stadt ist, auch die Sonntage mit Flohmarktterminen bespielen zu dürfen. Das allerdings gestaltet sich nicht ganz einfach, Landesgesetze aus den 80er Jahren machten die Sache komplex, sagt Götz. Allerdings, es gibt Städte und Gemeinden, in denen Flohmärkte an Sonntagen stattfinden, auch Götz veranstaltet einige im Münchner Umland. Er hofft, dass das auch in München möglich wird.

Der Grund dafür ist nicht nur das Jubiläum. Nach 20 Jahren ist die Nachfrage aus den Vierteln so groß, dass Götz gar nicht allen einen Termin anbieten kann. "Ich könnte mindestens noch 20 Viertel mehr bespielen", sagt er. "Und hatte das ja auch eine Zeit lang."
30 Viertel sind heuer dabei, und damit weniger als im vergangenen Jahr. "Wir haben einige Viertel in die Pause geschickt", sagt er. Johanneskirchen und Englschalking, Harthof, Hasenbergl und Feldmoching müssen heuer leider aussetzen. Viele hätten bei ihm angefragt, so Götz. Riem, Fürstenried oder Waldtrudering hätte er beispielsweise auf der Liste. Oder ganz kleine Areale, wie die Mondschein-Siedlung. "Aber ich habe leider keine freien Termine".
Bei Doppelterminen machen sich die Stadtviertel in München gegenseitig Konkurrenz
Es habe sich gezeigt, so Götz, dass es wichtig ist, dass jeder Termin nur mit einem Viertel besetzt sei. "Doppelbelegungen mache ich sehr, sehr ungern", sagt Götz. "Wenn wir ein neues Viertel haben, gegen ein Alteingesessenes, dann läuft die Trödel-Community dahin, wo die meisten Höfe sind." Diese Konkurrenzsituation habe man während der Pandemie gehabt, "das gab nur Diskussionen und war einfach nicht schön", so Götz. Heuer werden außerdem in den Mittelzeiten der Ferien keine Termine mehr stattfinden. "Wer die Ferienzeiten hatte, war darüber natürlich immer nicht so glücklich. Diese Termine waren immer etwas schwierig", so Götz.

Gut etabliert haben sich neben den klassischen Samstagen hingegen die Freitagabend-Termine, die Götz schon vor 15 Jahren eingeführt hat. Im Juni und Juli, wenn es lange hell ist, kann dann von 17 Uhr bis 22 Uhr durch die Viertel gestreift werden. "Der Freitagabend in Gern zum Beispiel ist für mich immer noch etwas ganz Besonderes", sagt Götz. "Eine ganz tolle Atmosphäre. Und auch in Harlaching haben letztes Jahr richtig viele mitgemacht."
Beliebte Flohmärkte in München: Die Leute haben wieder Lust auf Veranstaltungen im Viertel
Auch die Zahl der Höfe, die sich beteiligen wollen, steigt an. "Nach der Pandemie hat das jetzt wieder so einen richtigen Schub bekommen", sagt René Götz. Die Anmeldezahlen würden jetzt schon zeigen, dass man heuer wieder auf Vor-Corona-Niveau angekommen ist. "Letztes Jahr war's noch ein bisschen mit angezogener Handbremse, aber zum Saison-Start im Westend sind jetzt wieder über 100 Höfe dabei." Auch im Dreimühlenviertel seien es schon mehr als im Vorjahr. "Man merkt, die Leute haben wieder Lust auf ein Projekt in der Nachbarschaft."
Die Reise in andere Viertel lohnt sich
Viertel wie Haidhausen, Untergiesing oder Neuhausen sind etabliert und gutbesuchte Selbstläufer. Götz, der selbst in einem äußeren Stadtbezirk wohnt, freut sich aber vor allem über weniger zentrale Viertel, die sich gut entwickelt haben. "Ich finde es schön, wenn es ein bisschen nach außen geht", sagt er. "Aubing war letztes Jahr ganz toll, ein wunderschöner Termin – obwohl es am Wiesn-Anstich-Samstag war", sagt er. Auch in Laim, Ramersdorf und Sendling-Westpark kämen die Flohmärkte gut an.

"Das sind so ein bisschen Geheimtipps, die aber sehr gut kommuniziert werden in der Community", sagt Götz. "Es lohnt sich, auch mal die Reise in andere Viertel auch außerhalb der Innenstadt anzutreten und dort schöne Orte zu entdecken. Man merkt dann schon, München ist eben nicht nur ein oder zwei hippe, trendige Viertel, sondern so viel mehr", sagt Götz. "Und deshalb hoffe ich natürlich, dass wir noch mehr Viertel mit reinnehmen können."
Hofflohmärkte in München: Alle Termine
Den Anfang macht am Samstag, 27. April das Westend. Am 4. Mai folgt das Viehhof- & Dreimühlenviertel. Für beide Viertel ist der Anmeldeschluss bereits verstrichen, Nachmeldungen sind aber möglich.
Weitere Termine:
- Sa. 11. Mai: Sendling
- Sa. 18. Mai: Laim
- Sa. 1. Juni: Berg am Laim
- Fr. 7. Juni Harlaching
- Sa. 8. Juni: Untergiesing & Untere Au
- Fr. 14. Juni: Nymphenburg
- Sa. 15. Juni: Maxvorstadt
- Fr. 21. Juni: Bogenhausen
- Sa. 22. Juni: Haidhausen
- Fr. 28. Juni: Gern
- Sa. 29. Juni: Neuhausen
- So. 30. Juni: Gräfelfing
- Fr. 5. Juli: Forstenried & Maxhof
- Sa. 6. Juli: Solln & Obersendling
- So. 7. Juli: Pullach
- Fr. 12. Juli: Thalkirchen
- Sa. 13. Juli: Hadern
- Fr. 19. Juli: Untermenzing
- Sa. 20. Juli: Obermenzing
- So. 21. Juli: Germering
- Fr. 26. Juli: Udldinger Weiher, Dachau
- Sa. 27. Juli: Westparkviertel
- Sa. 3. August: Lehel
- Sa. 31. August.: Moosach
- Sa. 7. September: Ramersdorf
- Sa. 14. September: Aubing
- Sa. 21. September: Obergiesing & Obere Au
- Sa. 28. September: Trudering
- Sa. 5. Oktober: Pasing Süd
- Sa. 12.Oktober: Pasing Nord
- Sa. 19. Oktober: Allach
Freitagstermine jeweils jeweils 17-22 Uhr, samstags ab 10 Uhr, Sonntag ab 11 Uhr. Mehr Infos finden Sie online unter hofflohmaerkte.de
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