Hitze in München: Hier finden Sie Abkühlung an heißen Tagen

München - Volle Sonne erwartet die Münchner an diesem Wochenende mit Temperaturen über 30 Grad. Da kommt man schon sehr leicht ins Schwitzen. Denn gerade die Stadt wird an sommerlichen Tagen schnell zu einer unangenehmen Hitzeglocke. Der Asphalt, parkende Autos, Häuserschluchten ohne Grün, all das heizt sich auf und treibt die Temperatur noch einmal in die Höhe.
Aber es gibt sie, die innerstädtischen – oder von der Stadt leicht zu erreichenden – Orte, an denen die Sonne nicht vom Himmel knallt oder ein sprudelnder Brunnen Abkühlung verspricht. Gerade die Kombination aus Pflanzen und Wasser sind eine Wunderwaffe an Hitzetagen! Elf Tipps für Ihre Abkühlung am Münchner Hitzewochenende finden Sie auf dieser Doppelseite.
Der Hitze in München entfliehen: Preisgekrönter "Pausenraum" im Kabinettsgarten
Vom Marstallplatz aus kommt man in den kleinen versteckten Innenhof an der östlichen Seite der Residenz. Kaum zu glauben, dass man hier im Kabinettsgarten, in einem von viel Stein umgebenen Innenhof, tatsächlich ein bisschen Abkühlung finden kann. Das liegt zum einen an der großen Wasserfläche im Zentrum. Darum wurden Bäume gepflanzt, die teilweise auch um einen Brunnen gruppiert sind. Die Kombination aus Grün und Wasser ist immer ein Garant für ein besseres Mikroklima!
So wie der Kabinettsgarten heute aussieht, war er nicht immer. Seine Umgestaltung wurde 2002 vom bayerischen Finanzministerium in Auftrag gegeben. Durchgeführt hat sie der Landschaftsarchitekt Peter Kluska, der auch den Westpark entworfen hat († 82). Kluska bekam für den Kabinettsgarten beim Deutschen Landschaftsarchitekturpreis 2005 eine Würdigung. Die Jury hob hervor, dass sich der Garten als "Pausenraum" unaufdringlich, aber mit vorbildhafter Formsprache in das historische Umfeld einfüge. Wie wahr!
Olympische Aussichten und Hollywoodschaukeln
Wer von der U-Bahn Olympiazentrum nicht in Richtung BMW-Welt läuft, sondern den rechteren Weg in den Park nimmt (Kolehmainenweg), findet dort viele Wiesen und Bäume, um sich niederzulassen.
Den Blick kann man dann hinüber zum Olympischen Dorf schweifen lassen, besonders, wenn die Sonne untergeht, entwickelt diese Betonstadt aus den 70ern einen besonderen Reiz.

Durstig muss man auch nicht bleiben, denn nur ein paar Fußminuten weiter serviert "Bob im Park" (Mo-Do 15-24 Uhr, Fr 14-1 Uhr, Sa 11-1 Uhr, So 11-22 Uhr) Limo, Bier und andere Getränke an der Tennisanlage des zentralen Hochschulsports. Ein paar Hollywoodschaukeln stehen dort auch.
Ruhe und Schatten finden im Dichtergarten
Er ist der kleine Bruder des Hofgartens und trotz seiner zentralen Lage viel weniger bekannt: der Dichtergarten, vielen noch unter dem Namen Finanzgarten ein Begriff. Ein bisserl versteckt liegt es direkt im Norden des Hofgartens auf dem Gelände einer geschleiften Bastion aus dem Dreißigjährigen Krieg.

Es gab mehrere Besitzerwechsel, seit den 50er Jahren kümmert sich die Bayerische Schlösserverwaltung um die zwei Hektar große Anlage. Seit 2007 hat man begonnen, Skulpturen und andere Gedenkstätten für Dichter und Denker hier aufzustellen.
Nichts bietet sich also besser an, als über die verschlungenen Pfade zu wandeln und sich daran zu freuen, dass man so zentral in der Stadt noch einen Ort der relativen Ruhe und Kühle finden kann.
Abkühlung am Wochenende: Planschen im Heimstettener See
Der Heimstettener See bei Aschheim ist ein klassischer Baggersee, ist er doch durch den Aushub von Kies durch die Deutsche Reichsbahn in den Jahren 1937/38 entstanden. Seit 1969 wurde das Areal zum Erholungsgebiet ausgebaut.
Toll an sonnigen Tagen: Rund um den See gibt es viele große Bäume, unter die sich diejenigen legen können, die nicht den ganzen Tag die Sonne anbeten wollen.

Der See selbst hat Badewasserqualität. Es gibt eine Wasserwachtstation, Toiletten auf Nord- und Südseite und eine Badeinsel im See. Wer mit dem Auto anreist, sollte die Parkgebühr von 2,50 Euro je PKW und 1,50 Euro je Motorrad einpreisen. Mit der S-Bahn erreicht man den See zu Fuß ab der Station Feldkirchen. Hier fahren die Linien S2 und S7.
Waldpartie in der Aubinger Lohe
Dichter Wald, hügelige Landschaften, ein See und Spielplätze: Die Aubinger Lohe im Westen der Stadt ist ein wunderbarer Ort, um im Schatten spazieren zu gehen oder sich einfach gemütlich auf eine Bank zu setzen.

Für historisch Interessierte spannend: Im Süden und im Südosten des Gebiets wurden Siedlungsspuren aus Bronze-, keltischer und römischer Zeit gefunden. Darüber hinaus zwei Keltenschanzen. Wer genug vom Schatten hat: Rund um die Aubinger Lohe findet man auch weite Wiesen.
Fürstlich abkühlen am Hitze-Wochenende
Eines muss man den Adeligen lassen, die in der Barockzeit Macht und Geld hatten: Parkanlagen ließen sie spektakulär und mit viel Liebe zum Detail anlegen. Der Schlosspark Nymphenburg ist ein gutes Beispiel dafür.
1715 erteilte Kurfürst Max Emanuel den Auftrag, einen ausgedehnten barocken Garten anzulegen. Und was wäre ein solcher Garten ohne Kanäle, Brunnen und Wasserspiele? Eben! Die Große Kaskade, erbaut im Jahr 1717 von Joseph Effner, bildet den Abschluss der Hauptblickachse vom Schloss in den Park hinein.

Wer hierhin spaziert, ergattert mit ein bisschen Glück eine Bank unter einem der großen Bäume undkann dem Wasser dabei zusehen, wie es sich immerfort die Stufen hinunter ergießt. Nur ein bisschen weiter südlich der Großen Kaskade gelangt man zum Apollotempel am Badenburger See.
Und wer danach noch nicht genug hat, wandelt am Schlosskanal entlang weiter in Richtung Schloss - vielleicht mit einer Zwischenstation im Schlosscafé im Palmenhaus. Das ist an Wochenenden bis 18 Uhr geöffnet.
Ab in den Englischen Garten, Münchens grüner Lunge
Ach ja, der Englische Garten. Hier treffen sich Touristen, junge Mütter und Studierende, die lieber am Eisbach fläzen, als sich eine Statistik-Vorlesung anzuhören. Entsprechend voll ist es rund um das Milchhäusl und den Chinesischen Turm. Aber einmal in Richtung Norden geradelt, lichten sich die Reihen.

Man findet einen freien Platz an einem Bacherl, unter einem Baum oder, wenn man es mag, auch auf einer sonnigen Wiese. Wer nur ein bisschen die Füße ins Wasser halten möchte, dem sei die Schwabinger Bucht empfohlen.
Hier tummelten sich einst FKK-Bader, doch die beanspruchen die Schlaufe des Schwabinger Bachs auf Höhe der Studentenstadt inzwischen nicht mehr komplett für sich alleine.
Plätschern im Franzosenviertel
In den innerstädtischen Vierteln wird es wegen des hohen Versiegelungsgrads schnell heiß wie in einem Backofen. Da muss man sich zwischendrin einfach an kleinen Oasen mit angenehmem Mikroklima erholen.

Der Weißenburger Platz hat mit seinem Brunnen und dem Grün drum herum genau das zu bieten: eine kühlende Brise in der aufgeheizten Stadt. Nur Bänke sind leider knapp.
Asien-Gefühl
Der Westpark ist überwiegend sehr sonnig. Doch an den Rändern des Parks gibt es viele große Bäume, unter denen man sein Picknick genießen oder ein bisschen dösen kann.
Immer wieder eine Schau: Die thailändische Sala im Westteil des Parks, fast ein kleiner Urlaub im Asien, mitten in der Stadt.

An Münchens kleiner Surfwelle
Die Eisbachwelle im Englischen Garten steht in jedem Tourismus-Führer. Weniger bekannt ist die stehende Welle in Thalkirchen, dort, wo die Floße aus Wolfratshausen fast ins Ziel einlaufen.
Für Spektakel ist also gesorgt, wenn man sich direkt im Umfeld der Welle unter einen der großen Bäume legt und den Surfern beim Üben zuschaut.

Und anders als in der Innenstadt ist hier eigentlich auch immer noch ein Platzerl mit freier Sicht zu haben. Wenn einem dann die Kehle trocken wird, kann man zum Campingplatz hinüberlaufen.
Dort ist die öffentlich zugängliche, rustikale Gaststätte "Der Bartl" mit einer hübschen Terrasse, direkt an der Floßlände. Sehr entspannt!
Nasses Pilz-Vergnügen am Frauenplatz
Der Brunnen vor dem Dom erfreut seit jeher Kinder mit seinen sprudelden Pilz-Drüsen, aber auch Erwachsene halten ihre müden Füße gerne mal ins Wasser. Anders als am Rindermarkt, wo ein Brunnen ebenfalls viele zum Verweilen einlädt, hat man am Frauenplatz auch die Chance auf ein wenig Schatten.
Und das ist gerade an heißen Tagen in der Innenstadt ein wahrer Segen! Der Brunnen ist übrigens erst im vergangenen Jahr saniert worden. Neben dem schon vor dem Umbau beliebten großen Becken hat die Stadt die Anlage erweitert.

Nun gibt es also nicht mehr nur ein Becken direkt vor der Frauenkirche, sondern auch noch Abkühlungsmöglichkeiten zur Augustinerstraße und zur Löwengrube hin.
Entlang der barrierefrei umgebauten Augustinerstraße gibt es jetzt eine Natursteinmauer und drei neue Becken, die aus horizontal sprühenden Wasserstrahlen gespeist werden. Ein viertes Brunnenbecken wurde am Fuß der Bastion des Frauenplatzes errichtet, dieses hat auch einen Wasservorhang.