Hinter den Kulissen des Tollwood-Winterfestivals: Singende Kunstwerke und brennende Schlegel

Das Tollwood-Winterfestival ist ein Zusammenspiel aus Kunst, Kultur und Gastronomie, das seinesgleichen sucht. Belohnt werden die Veranstalter durch Tausende Besucherinnen und Besucher – das Winterfestival ist eine beliebte Aktivität in der Adventszeit.
Rund 90 Prozent der Veranstaltungen auf dem Tollwood sind kostenlos. Die AZ hat am vergangenen Freitag jene Menschen auf dem Festivalgelände besucht, die für einen reibungslosen Ablauf sorgen.
Regionale Livemusik auf dem Tollwood – im Hexenkessel
Am Nachmittag herrscht im Hexenkessel noch entspannte Ruhe. Abends verwandelt sich das Livemusik-Zelt in einen Publikumsmagneten. Täglich finden hier mindestens zwei Konzerte statt – bei freiem Eintritt. Vor allem kleinere, oft regionale Musiker und Bands nutzen die Bühne, um sich einem breiten Publikum zu präsentieren.

Vor der Bühne trifft die AZ Niko Strnad. Sie leitet den Hexenkessel und erstellt das Programm für die Tollwood-Zeit. Schon im Juni sichtet sie die Bewerbungen und hört sich in der Stadt nach vielversprechenden Newcomern um, erklärt sie.
"Könnten das ganze Jahr füllen" – 1500 Bewerbungen von Bands
Pro Festival gingen rund 1500 Bewerbungen von Musikerinnen und Musikern ein. "Wir könnten eigentlich das ganze Jahr damit füllen.“ Letztlich werde darauf geachtet, dass das Programm eine gute Mischung aus Altbewährtem und Neuem biete.
Nur wenige Schritte neben dem Hexenkessel wartet bereits der englische Künstler Peter Gunson. Sein Kunstwerk "Celestial Sound Cloud" schwebt seit heute über den Köpfen der Besucherinnen und Besucher. Einige tanzen darunter – oder bewegen sich zumindest entsprechend. Jede Bewegung erzeugt einen eigenen Klang.

Fünf "Augen" mit jeweils verschiedenen Toneffekten reagieren per Echoortung auf die Bewegungen darunter, erklärt Gunson. "Die Menschen sind dazu eingeladen, ihre eigenen Kompositionen zu kreieren."
Spektakuläre Feuershows auf dem Tollwood: "Nur Überwindungssache"
Vor dem Eingang zum Festivalgelände, auf dem Feuershow-Platz, lässt nur ein schwarzer Brandfleck auf dem Kiesboden erahnen, was hier später passieren wird. Die Österreicher Daniel Hessenberger und Michael Eisenstein sind Teil von "Drumatical", die an diesem Wochenende ihre Feuershow darbieten.
Hessenberger bereitet hinter der Bühne das Equipment für die Artisten vor. Michael Eisenstein wird später mit brennenden Schlegeln trommeln. Besonders heiß wird es, wenn die Trommler ihre Feuerstöcke vor dem Gesicht rotieren lassen, erklärt Hessenberger. "Das ist aber eigentlich nur eine Überwindungssache", sagt er.

Kurz vor 17 Uhr sammeln sich bereits die ersten Besucherinnen und Besucher vor dem Feuershow-Platz. Sie wissen schon, dass die erste Show des Abends gleich beginnt. Auch der AZ-Reporter hat sich vor der Bühne positioniert.
Als die ersten Funken sprühen und es in der winterlichen Kälte wärmer wird, ist von den Machenschaften hinter den Kulissen nichts mehr zu sehen – so soll es ja auch sein.