Hier leben Münchner Radler gefährlich
MÜNCHEN - Die Radlsaison ist dank des Frühlingswetters voll angelaufen. Aber noch immer gibt es in der Stadt gefährliche Ecken. Die AZ nennt einige üble Radlerfallen - und bittet um Ihre Mithilfe.
Ihre Zahl steigt von Tag zu Tag – mit den Temperaturen: Die Radlfahrer mischen immer deutlicher im Verkehrsgeschehen mit. Und damit steigt auch das Gefahren- und Konfliktpotenzial. Schon jetzt hat heuer die Polizei allein fünf Radl-Unfälle durch abbiegende Kraftfahrzeuge registriert. „Eine typische Unfallsituation“, sagt Traudl Schröder vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad Club (ADFC). Die AZ dokumentiert gefährliche Ecken in der Fahrradstadt München.
Die Ecke Lindwurm-/Poccistraße
Hier sind Auto- und die Fahrradfahrer optisch durch Bäume und Büsche getrennt. Gefährlich wird’s, wenn Rechtsabbieger nicht genau nachschauen, ob ein Radler anrollt. Und wenn ein Fahrradfahrer seine Vorfahrt als gottgegeben annimmt und nicht aufpasst wie ein Luchs.
Maximiliansbrücke stadteinwärts
Hier endet der Radweg abrupt ohne eine sichere Einleitung auf die Fahrbahn – und das trotz eines hohen Radverkehrsaufkommen. Die Pedaltreter müssen sich irgendwie in die zweispurige Fahrbahn einfädeln. Abhilfe würde laut ADFC eine Weiterführung des Radweges ab der Brücke auf einem neuen Radstreifen bis hinter den Altstadtring (Thomas-Wimmer-Ring) bringen.
Baldeplatz
An der Radlerampel gibt es laufend gefährliche Begegnungen, weil die Radfahrer nicht auf klar gekennzeichneten Radwegen in die Kapuziner- oder die Baldestraße fahren können. „Die Radfahrer kommen regelmäßig mit Rechtsabbiegern in Konflikt“, heißt’s beim ADFC.
Schwanthalerstraße
Am Ende an der Sonnenstraße gibt es eine Rechtsabbiegerspur – und links davon eine zum Rechtsabbiegen und Geradeausfahren. Dazu einen an der Kreuzung beginnenden Radweg quer über die Sonnenstraße: Das ist gefährlich.
Luisenstraße
Zwischen Elisen- und Prielmayerstraße läuft der schmale Radweg hinter einem Grünstreifen, auf dem auch noch Bäume stehen, die die Sicht der Autofahrer auf die Radfahrer versperren. Erst direkt vor der Kreuzung wird der Radweg zur Autofahrbahn verschwenkt, es gibt ständig Probleme mit rechtsabbiegenden Autos.
Zu schnell den Berg runter
Und dann gibt’s natürlich noch die hausgemachten Radlerprobleme – wie das des 18-Jährigen, der am Ostermontag zu schnell den Tierparkberg (13 Prozent Gefälle) hinunterfuhr und an ein Verkehrszeichen prallte. Er kam mit Knochenbrüchen ins Krankenhaus.
Sicher kennen auch Sie, liebe AZ-Leser, gefährliche Radlerfallen in der Stadt. Entweder aus Sicht des Radlers – oder aus der des Autofahrers. Mailen (lokales@abendzeitung.de, Kennwort Radlerfallen) Sie uns – damit Münchens Straßen sicherer werden.
Rudolf Huber
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