Hier bekommen Sie für 1000 Euro den meisten Wohnraum!
Immobilienexperten haben ausgerechnet, wie viele Quadratmeter man für diese Summe mieten kann. Die Unterschiede sind enorm – auch innerhalb Münchens.
München - Tausend Euro. Eine magische Zahl für viele Münchner Familien. Mehr können Haushalte mit mittlerem Einkommen hier oft nicht für ihre Wohnung ausgeben – sagt die Statistik. In der Stadt gibt’s dafür oft nicht mal eine Drei-Zimmer-Wohnung.
Der Immobilienverband Deutschland (IVD) hat jetzt errechnet, wie viel Wohnfläche man für für 1000 Euro in und um München noch bekommt. Das lässt sich anhand der neuen Durchschnittskaltmieten pro Quadratmeter ausrechnen. Grundlage der Berechnung sind Bestandsobjekte mit 70 Quadratmetern und gutem Wohnwert. Die IVD-Rechnung offenbart riesige Unterschiede: Bekommt man im Hasenbergl für 1000 Euro im Schnitt eine Wohnung mit 97 Quadratmetern, sind es für denselben Preis in der Altstadt oder im Lehel nur 63 Quadratmeter.
Im Umland schaut’s häufig nicht viel besser aus.
In den Gemeinden Gräfelfing, Oberhaching oder Kirchheim gibt’s für 1000 Euro im Schnitt 75 bis 78 Quadratmeter.
In Germering, Taufkirchen oder Vaterstetten gibt es im Schnitt zwischen 83 und 91 Quadratmeter.
Viel fürs Geld gibt es in Petershausen: Für 1000 Euro kann man hier 141 Quadratmeter Wohnfläche haben.
Das andere Extrem ist Starnberg. Dort gibt’s für den Tausender 71 Quadratmeter.
Die Tendenz ist allerdings überall gleich: Für 1000 Euro gibt es immer weniger. Insgesamt stiegen die Mietpreise im Münchner Umland in drei Jahren um ganze zwölf Prozent. In der Stadt ging’s sogar um 16 Prozent nach oben. Die Preise pro Quadratmeter liegen in München durchschnittlich zwischen 10,30 und 16 Euro. Deutschlandweit sind es nur 6,25 Euro.
Der Grund: knappes Bauland – und deshalb zu wenig Neubauprojekte. Nach Angaben des Münchner Planungsreferats werden bis 2030 im gesamten Stadtgebiet 122 000 neue Wohnungen benötigt.
Das knappe Angebot und die hohe Nachfrage sorgen derweil dafür, dass die Preise immer weiter steigen – und der Wohnraum, den sich Mieter leisten können, immer kleiner wird.
Münchner Familien zieht es deshalb immer öfter raus aus der Stadt – ins weite Umland. Vor allem die Familien mit mittlerem Einkommen werden von den hohen Preisen verdrängt. Es geht schlicht nicht anders.
Bis zu 40 Kilometer weit müssen normal verdienende Familien aus dem Stadtkern raus, um noch bezahlbaren Wohnraum zu finden. Das hat die Bertelsmann-Stiftung ausgerechnet. 40 Kilometer – das ist noch weiter weg als die Umlandgemeinden wie Fürstenfeldbruck, Dachau oder Aying.
Damit drängen die Münchner Familien tiefer ins Umland als bei jeder anderen deutschen Stadt. Denn das Mietniveau ist für sie mittlerweile auch im Speckgürtel oft schon zu hoch.
In München selbst, schaut es nach Angaben der Stiftung sowieso düster aus: Nur 21 Prozent aller Mietwohnungen auf dem freien Markt, die familiengerecht sind, können sich Familien mit mittlerem Einkommen auch leisten. Für arme Familien bleiben vom Angebot sogar nur noch zwei Prozent übrig.
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