Henner Gräff (76) ist tot - „Er war ein Pionier“
Der renommierte Gynäkologe und frühere Chef der Frauenklinik Henner Gräff (76) ist tot. Er starb am Montag im Alter von 76 Jahren. „Ich habe ihn bewundert“, sagt Marion Kiechle, Chefin der Frauenklinik Rechts der Isar.
MÜNCHEN „Ein toller Forscher, clever, sehr angenehm, sehr höflich, sehr intelligent. Dabei vornehm und zurückhaltend, kein bayerischer Polterer“ - so beschreibt Marion Kiechle, Chefin der Frauenklinik Rechts der Isar, ihren Vorgänger Henner Gräff. Der renommierte Gynäkologe starb am Montag im Alter von 76 Jahren. Eine Nachricht, die Marion Kiechle nicht überraschte, litt Gräff doch seit Jahren an Alzheimer.
„Ich habe ihn bewundert“, sagt Kiechle. „Für mich ist er ein Vorbild.“ Gräff gelang 1992 die Einrichtung einer Klinischen Forschergruppe der Deutsche Forschungsgemeinschaft, die 1998 in die Frauenklinik integriert wurde und die es zu hoher internationaler Anerkennung gebracht hat. „Er war ein Pionier“, findet Kiechle. 1997 war er an der Gründung der ersten „Spin-off"-Firma der Technischen Universität München beteiligt. Im Herbst 2000 emeritierte Gräff. Kiechle wurde seine Nachfolgerin als Direktorin der Frauenklinik.
Im Nachhinein erinnert sich Kiechle, habe sie die ersten Symptome der Krankheit bereits 2004 feststellen können. Damals richtete man einen Kongress zu Ehren von Gräff aus. „Er war damals schon langsamer geworden, man merkte eine Wesensänderung.“ Jedes Jahr rief sie zum Geburtstag an, erkundigte sich nach dem Gesundheitszustand von Gräff.
Bei der Trauerfeier für Henner Gräff am Montag auf dem Waldfriedhof will Marion Kiechle dabei sein. Gräffs Frau Annemarie bittet anstelle von Blumen um Spenden für den Verein Alzheimer Forschung Initiative auf das Konto 8063400, BLZ 37020500, Bank für Sozialwirtschaft Köln, mit dem Kennwort: „Prof. Gräff“. jot