Heller, sauberer, moderner: Facelift für Elise

Das 1984 erbaute Einkaufszentrum am Hauptbahnhof soll schöner und zeitgemäßer werden – und weniger attraktiv für Wildbiesler. Die Pläne der Bauherren
Myriam Siegert |
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Nach der Sanierung: Glatte, saubere, unverbaute Flächen, neues Glas und ein eleganter Schriftzug.
Tishman Speyer Nach der Sanierung: Glatte, saubere, unverbaute Flächen, neues Glas und ein eleganter Schriftzug.

München Jeder kennt ihn. Er liegt zentral am Hauptbahnhof und ist etwas in die Jahre gekommen: der Elisenhof.

In der früheren Schmuddelgegend rund um den Bahnhof hat sich in den vergangenen Jahren einiges getan. Wo einst die Alte Chemie stand, findet sich nun das Luxusquartier „Lenbachgärten“ mit dem Nobelhotel „The Charles“. Auch der Justizpalast wird derzeit renoviert und am Stachus glänzt die Einkaufspassage im Untergeschoss in neuer Pracht. Da soll der Elisenhof nicht nachstehen: Das Gebäude von 1984 bekommt eine Rundum-Erneuerung.

Am Montag beginnt der erste Abschnitt der Bauarbeiten. Heller und einladender soll das Gebäude hinterher wirken. Nach und nach werden die Natursteinplatten der Fassade gereinigt, und wo nötig repariert. Das abweisend wirkende, verspiegelte Glas wird durch getöntes Klarglas ersetzt. Aus den bisherigen Erkern im ersten Obergeschoss wird eine durchgehende lichte Glasfassade.

Im Erdgeschoss verschwinden die zahlreichen Nischen. So will man die verwinkelte Kontur des Gebäudes glätten, auch um keine nächtlichen Wildbiesler mehr anzulocken – ein Problem. Zudem werden die Eingangsbereiche der Büroeinheiten repräsentativer gestaltet. Auch die Einfahrt zur Tiefgarage, vom ADAC zur geräumigsten in München gekürt, wird renoviert.

Für eine Verschönerung der Optik weichen außerdem die vielen Werbeschriftzüge. Das Logo mit 80er-Jahre-Charme wird durch ein zeitgemäßes ersetzt. Für eine bessere Orientierung in und um das Gebäude soll zukünftig ein Wegeleitsystem sorgen.

„Wir glauben nach wie vor an den Standort“, sagt Ferdinand Spies von der Immobiliengesellschaft Tishman Speyer, der das Objekt seit 2006 gehört. Die 43000 Quadratmeter Mietfläche des Gebäudes sind zu über 90 Prozent ausgelastet. Der Supermarkt und der Drogeriemarkt laufen sehr gut.

Knapp 10 Millionen für die "ästhetische Überarbeitung"

„Im Elisenhof haben wir eine sehr gute Nutzungsmischung“, sagt Norbert Weickenmeier, Architekt des Umbaus. Deshalb investiert man einen knapp zweistelligen Millionenbetrag in die „ästhetische Überarbeitung“ des Gebäudes. Ein Jahr sollen die Arbeiten dauern.

„Insgesamt denkt man bei der Sanierung eines solchen Objektes natürlich langfristig“, sagt Weickenmeier. Deshalb hofft man bei Tishman Speyer auf eine baldige Neugestaltung des Hauptbahnhofes. „Wir gehen davon aus, dass es im Bahnhofsvorfeld größere Fußgängerbereiche geben wird.“ Das wäre natürlich auch für den vom Verkehr umzingelten Elisenhof günstig.

Wohnungen wird es im Elisenhof auch in Zukunft nicht geben. „Die Stadt hatte angeregt, hier aufzustocken, um Wohnraum zu schaffen“, sagt Architekt Weickenmeier. „Wir haben das ernsthaft geprüft, aber das war aus statischen Gründen nicht möglich.“

 

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