"Hell erleuchten" – was tun gegen den Drogenkonsum im Nußbaumpark?

München - Einige Bäume im Nußbaumpark tragen Plaketten, auf denen ihr Alter steht. Die unscheinbare Grünfläche am Sendlinger-Tor-Platz wird regelmäßig gepflegt und hat ihre einladende Seite.
Drei Sommer in Folge hat die Münchnerin Zehra Spindler "Herzblut" in die Bespielung dieser Grünfläche gesteckt: Als Kulturbiergarten war der Park ein besonderer Treffpunk, den auch Benoît Blaser (Grüne), Chef vom Bezirksausschuss Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt, ab und zu besucht hat.
Der kleine Nußbaumpark gilt aber auch als "Un-Ort". Bei der jüngsten Sitzung des Stadtviertelparlaments hat das BA-Gremium über die Klagen von Anwohnern der Nußbaumstraße/Ecke Matildenstraße beraten.
Gebrauchtes Drogenbesteck macht Familien und Kindern Angst
Mieter fänden "regelmäßig" gebrauchte Spritzen von Drogenkonsumenten um ihre Mülltonnen herum oder auf ihrem Grundstück. "Wenn Spritzen liegenbleiben, macht das den Bewohnern Angst, besonders auch Familien mit Kindern", sagt Benoît Blaser.
Als Schlafplatz von Wohnsitzlosen und als Drogen-Umschlagplatz gilt der Park schon aus der Zeit vor der Hauptbahnhofsbaustelle.
Inzwischen könnte sich das Thema verschärft haben. Eine mögliche Lösung: "Eine bessere Beleuchtung des Parks sollte helfen - vielleicht Strahler? Und das Gartenbauamt wird von uns aufgefordert die Büsche stark zurückzuschneiden für eine bessere Sicht", erklärt der Stadtviertel-Chef.
München will Drogenkonsumräume, der Freistaat ist am Zug
Der Lokalpolitiker weiß: Die Stadt München hätte gerne Räumlichkeiten für einen geordneten und betreuten Drogenkonsum - im Stadtrat gibt es dafür eine Mehrheit. "Aber es ist Landessache das zu ermöglichen."
Sein Plan ist es, in naher Zukunft "den Park neu zu überdenken, es ist doch schade, wenn sich Leute nicht hin trauen, schließlich ist hier die einzige Grünfläche in der Ecke." Erster Fortschritt: Nächsten Sommer steht im Nußbaumpark schon einmal eine fest installierte öffentliche Toilette.