Heiratsschwindler zockte bei Rentnerin 250000 Euro ab

Er nahm sie aus wie eine Weihnachtsgans: Kaufmann Kenan T. (49), noch verheiratet und drei Kinder, betrog eine Rentnerin (68) in vier Jahren um 250.000 Euro. Jetzt muss er ins Gefängnis.
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Aus Liebe vertraute eine Rentnerin dem Angeklagten - ein Fehler.
Torsten Huber Aus Liebe vertraute eine Rentnerin dem Angeklagten - ein Fehler.

MÜNCHEN - Er nahm sie aus wie eine Weihnachtsgans: Kaufmann Kenan T. (49), noch verheiratet und drei Kinder, betrog eine Rentnerin (68) in vier Jahren um 250.000 Euro. Jetzt muss er ins Gefängnis.

Die graudunklen Locken zurückgegelt, dunkler Teint, schwarzes Sakko, Jeans, Lederschuhe und ein charmantes Lächeln – damit konnte Kaufmann Kenan T. (49) gestern im Münchner Amtsgericht aber bei Rentnerin Renate B. (68) nicht mehr punkten. Um 243.116 Euro hat er sie betrogen. Das Geld gab sie ihm im festen Glauben, dass er sie lieben und vielleicht heiraten würde.

Zurück in München traf man sich im Café und landete später in der Dachwohnung der Rentnerin. Als er ging, rief er ein paar Minuten später an. „Er sagte, dass er an der Tankstelle steht und das Benzin nicht bezahlen kann. Er hätte seine Brieftasche daheim vergessen.“ Die Rentnerin löste ihren Lover an der Tanke aus und holte für ihn noch 1000 Euro vom Bankomat. Angeblich musste er noch zu einem Geschäftsessen in den Bayerischen Hof.

"Mein Mann war nach 40 Jahren Ehe verstorben"

Aber der Heiratsschwindler hat damit nur seinen flotten Lebensstil finanziert. „Es tut mir leid. Ich möchte mich von Herzen bei dir entschuldigen“, sagte der Angeklagt. Das kam bei Renate B. aber nicht mehr an. Im Sommer 2003 hatten sie sich in einem Hotel an der Adria kennen gelernt. Renate B.: „Ich hatte gerade eine schwere Zeit hinter mir. Mein Mann war nach 40 Jahren Ehe verstorben.“ Da kam Kenan T. gerade richtig. Sie spielten Tennis, gingen in die Disco. Der Angeklagte (Anwalt René-Dirk Hundertmark) erzählte, er handele mit Skulpturen und stamme aus einer reichen türkischen Familie.

Drei Jahre Haft wegen Betruges

Tatsächlich ist er noch verheiratet und hat drei Kinder. Im Zeitraum von vier Jahren nahm er sie aus wie eine Weihnachtsgans. Er log, dass er dringend Geld für irgendwelche Geschäfte bräuchte. Sein Trick: In Abständen zahlte er immer etwas von den Schulden zurück. „Ich dachte, er ist doch ehrlich“, so Renate B., die sogar eine Wohnung verkaufte, um das viele Geld für ihn aufzubringen. Sex gab’s allerdings selten. „Er sagte immer, er hätte eine Entzündung“, so Renate B. Urteil: Drei Jahre Haft wegen Betruges.

th

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