Heim in Pasing: 13,2 Quadratmeter pro Problemkind
PASING Der Rasen ist frisch gesät, den Neubau umgibt eine Buchenhecke. Die Fensterrahmen sind gelb und orange gestrichen. Sieht nett aus. Bis auf den drei Meter hohen Metallzaun rund um das Gebäude. Und die Sicherheitsschleuse am Eingang. Willkommen im Heim für Problemkinder an der Scapinellistraße 17.
Gestern wurde das 5,1 Millionen Euro teure Jugendhilfezentrum (JHZ) in Pasing offiziell eröffnet. Vor vier Tagen ziogen die ersten vier Jugendlichen im Alter von 12 und 17 Jahren ein. Jeder hat ein eigenes, 13,2 Quadratmeter großes Zimmer. Das Fenster können sie nicht öffnen, sie sind dreifach verglast und mit Anti-Splitter-Folie beklebt. Schräge Klinken sollen Suizidversuche verhindern. Die Türen werden elektronisch geöffnet – es ist kein Gefängnis, sagen die Verantwortlichen. Aber: Sicher ist sicher.
Im bundesweit einmaligen Projekt können 14 Jugendliche für bis zu drei Monate unterkommen. Sie sie weisen alle „extrem dissoziale und delinquente Verhaltensweisen” auf. Viele von ihnen waren schon straffällig oder haben Selbstmordversuche hinter sich. Warum die ersten vier Jugendlichen eingezogen sind, war nicht zu erfahren.
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