Heiligenfigur auf den Kopf gefallen: Dieb nutzt Verletzung aus

Erst wollten sie das im Gottesdienst gesammelte Geld klauen, dann begnügten sie sich mit einer Geldbörse: Weil einem Dieb eine Heiligenfigur auf den Kopf fiel, änderten er und seine Komplizin ihren kriminellen Plan
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Der Heilige Antonius
Gregor Feindt Der Heilige Antonius

MÜNCHEN - Erst wollten sie das im Gottesdienst gesammelte Geld klauen, dann begnügten sie sich mit einer Geldbörse: Weil einem Dieb eine Heiligenfigur auf den Kopf fiel, änderten er und seine Komplizin ihren kriminellen Plan

Manche Sünden bestraft der liebe Gott sofort. So wie den Langfinger, der sich am Samstag in die Kirche St. Benno in der Maxvorstadt schlich. Als er den Opferstock plünderte, kam der Heilige Antonius höchstpersönlich über ihn.

St. Benno war menschenleer, die Situation schien günstig. Unbemerkt schlichen sich der Gauner und seine Freundin in die Kirche. Er fischte mit einer Pinzette Münzen aus dem Opferstock. Sie, eine mit 1,85 Metern ungewöhnlich große Frau, stand Schmiere. Keine Alarmanlage ging los, niemand bemerkte ihr Treiben, das Paar schien Glück zu haben.

Nicht ganz. Der Heilige Antonius (siehe Kasten) war auf Zack. Als der etwa 25 Jahre alte Gauner sich an dem Opferstock zu Füßen der Statue zu schaffen machte, traf ihn der Zorn von oben – von ganz oben. Die gut einen Meter hohe Statue stürzte vom Sockel und landete krachend auf dem Opferstockdieb. Der Heilige Antonius erwischte den Mann genau am Kopf.

Während der Heilige den Einsatz nahezu unbeschadet überstand, flüchtete der Gauner mit einer blutenden Platzwunde. „Am Tatort blieben nur eine Cent-Münze und die Pinzette zurück“, berichten Gläubige.

Dreist klingelte das Gaunerpärchen am Ferdinand-Miller-Platz an einer Wohnungstür. Er habe sich verletzt und brauche Hilfe, berichtete der Mann in Jeans, dunkler Jacke und Reebok-Turnschuhen. Von seinen Fingerübungen am Opferstock und dem Zusammenstoß mit dem Heiligen erzählte er dem Wohnungsinhaber natürlich nichts.

Der 25-Jährige bat das Paar herein. Im Badezimmer versorgte er die Wunde. Die Freundin des Besuchers nutzte die Gelegenheit schamlos aus. Sie schnappte sich den Geldbeutel ihres Gastgebers, der auf einer Kommode lag.

Freundlich verabschiedete sich das Paar. Das Portemonnaie landete im Lichtschacht der Tiefgarage. Das Geld, ein paar Euro, behielten die Gauner. Weil diesmal kein Heiliger dazwischen ging, sucht die Polizei jetzt nach den Langfingern.

Ralph Hub

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