Haushalt der Stadt: Mehr Schulden, düstere Prognose
München - "Deutlich spürbar" im Haushalt der Stadt München sind die Corona-Pandemie und auch der russische Angriffskrieg auf die Ukraine. Das zeigt der Nachtragshaushalt 2022, den der Stadtkämmerer Christoph Frey (SPD) dem Stadtrat am Mittwoch vorgelegt hat.
Mit insgesamt knapp einer Milliarde Euro verschuldet sich die Stadt neu: Diese Kredite sollen für geplante Investitionen im Bereich des Wohn- und Schulbaus, des Klimaschutzes und der Krankenhäuser eingesetzt werden. Die Stadt erhöht damit ihren Schuldenstand auf fast 2,5 Milliarden Euro – viermal mehr als noch 2019. Zuletzt war die Stadt 2002 in dieser Höhe verschuldet.
Geflüchtete und Corona-Pandemie
Prägend für den Haushalt 2022 sind laut Stadtkämmerei zwei Faktoren: Die Unterbringung der Geflüchteten aus der Ukraine budgetiert die Stadt mit mehr als 100 Millionen Euro. Und die Corona-Pandemie schlägt mit zusätzlichen 51 Millionen Euro zu Buche.
Gewerbesteuern sprudeln
Trotzdem hat die Stadt auch Positives zu vermelden: Die Gewerbesteuern sprudeln nämlich mehr als erwartet: 313 Millionen Euro mehr nimmt die Stadt ein als geplant.
All das lässt den Stadtkämmerer Christoph Frey ein durchzogenes Fazit ziehen: "Die finanzielle Situation der Landeshauptstadt München ist nach wie vor stabil", so Frey. Am Horizont sind aber bereits düstere Wolken zu erkennen: "Die jüngere Entwicklung in Sachen Konjunktur und Inflation lässt aber erahnen, dass uns der echte Stresstest für den städtischen Haushalt noch bevorsteht."
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