Hass auf Autos: Obdachloser schmeißt Glas von Brücke

Ein Obdachloser hat am Mittwoch vor dem Münchner Landgericht gestanden, schwere Pakete und eine Glasflasche von einer Autobahnbrücke geworfen zu haben. Grund: Der Mann kann Autos nicht leiden.
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Gregor Feindt Illustration

MÜNCHEN - Ein Obdachloser hat am Mittwoch vor dem Münchner Landgericht gestanden, schwere Pakete und eine Glasflasche von einer Autobahnbrücke geworfen zu haben. Grund: Der Mann kann Autos nicht leiden.

Der 48-Jährige ist wegen gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr angeklagt. Zwei Wagen waren von den Paketen getroffen worden. Verletzte hatte es nicht gegeben, auch war kein Schaden entstanden. Das Gericht muss nun entscheiden, ob der Angeklagte in einer psychiatrischen Klinik untergebracht wird.

Der gelernte Koch hat einen großen Teil seines Lebens auf der Straße zugebracht. „Es hat mich immer rausgetrieben“, sagte er. Er ist im Laufe der Jahre bis nach Portugal marschiert und hat dabei stets im Freien geschlafen. In Hamburg hat er einmal Zaunlatten auf die Straße gelegt. Er habe etwas gegen Autos, gab der 48-Jährige zu. Bei seinen Fußmärschen sei er oft rücksichtslos vom Straßenrand gedrängt und bei nassem Wetter bespritzt worden. Auch am 16. Juni 2008 habe er „aus Frust“ Gegenstände von der Brücke geworfen.

Der Obdachlose hatte an jenem Tag Pfandflaschen gesammelt und sich von dem Erlös Weißwein gekauft. Zwei bis drei Flaschen habe er geleert, gestand der 48-Jährige. Er leidet der Anklage zufolge an Verfolgungswahn in Verbindung mit Alkoholmissbrauch.

dpa

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