Happy Birthday, München! So war's beim Stadtgründungsfest
MÜNCHEN - Ein buntes Programm beim Stadtgründungsfest lockt über 350 000 Menschen in die Innenstadt . Sie alle feiern mit Musik, Akrobaten und jeder Menge Stadtführungen den 852. Geburtstag ihrer Stadt
Ganz ohne WM scheint’s momentan einfach nicht zu gehen. Fußball gab’s beim 852. Münchner Stadtgeburtstag zwar nicht zu sehen, dafür eine Modenschau zum Thema – Afrika. Schöne Frauen in schönen Kleidern entschädigten die Männerherzen, als am Samstagabend auf der Bühne von Bayern 1 die Meisterschule für Mode ihre neue Kollektion präsentierte.
Die angehenden Modedesigner ließen die Models in raffinierten Kleidern auf die Bühne stolzieren. Viele Roben schienen, als ob einfach ein großes Stück Stoff über die Modepuppe geworfen worden und geschickt gebunden wäre. Alles Absicht. Nordafrikanische Verhüllungskunst, aber auch geflochtene Streifenmuster nahmen die Modeschüler in ihre Kreationen auf. Vergoldete Teebeutel oder leere, um den Hals gewickelte Zitronennetze wurden zu Ketten, Blechdosen zu Elementen der Schuhe. Die Zuschauer waren begeistert. „Der Stoff gefällt mir – so fliesend – sehr schön!", kommentierte die Eine, durch Pfiffe und Raunen zeigte dagegen eine Gruppe Rumänen ihre Freude.
Trachtler, Straßenkünstler, Zugpferde: Zünftig geht's zu
Auf dem Rindermarkt war’s eher zünftig. Dort wurden die Gäste ins Berchtesgadener Land entführt. Trachtler plattelten, bis die Planken der Bühne bebten. Und die Berchtesgadener Bergleute führten an der Sudpfanne vor, wie man früher Salz gewonnen hat. „München ist ja immerhin durchs Salz entstanden", sagte Bergmann Hans Neumayer und schabte stolz in seinem Salz.
Nicht weniger stolz stand der Straßenkünstler Dito in der Rosenstraße auf der Künstlermeile vor seinem Viktualienmarkt-Gemälde, auf dem er Münchner Bürger verewigt hat. „München berührt mich einfach“, sagte er und drückte damit passend die Stimmung in der Stadt aus. München berührt.
An normalen Stadtgeburtstagen kommen rund 400000 Menschen, um München zu gratulieren. Am Wochenende waren’S wegen der parallel laufenden WM-Spiele „nur“ 350000. Trotzdem war oft kein Durchkommen mehr in der City. Der Stadtgeburtstag ist halt ein echtes Zugpferd. Trotz WM. Oder vielleicht gerade deswegen.
Johan Kornder
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