Handyladen als Schnelltestzentrum? "Ich dachte, da will mich jemand betrügen"
München - Friseure, Kosmetikstudios, Modeboutiquen, Wirtshäuser und viele mehr - seit Monaten sind sie coronabedingt geschlossen. Viele Betreiber überlegen, ihre Geschäftsräume zeitweise unterzuvermieten, um die finanzielle Krise etwas abzumildern.
Auch Sebastian Wöckl, der mit einem Partner zwei Handyläden in der Lindwurmstraße und in der Arnulfstraße betreibt, hoffte darauf, so die schwierigen Monate überbrücken zu können. Er bot seinen 35 Quadratmeter großen Laden in der Lindwurmstraße über Ebay-Kleinanzeigen an.
Wöckl kam die ganze Sache nicht geheuer vor
Daraufhin meldete sich ein Unternehmen aus Nordrhein-Westfalen und wollte in Wöckls Geschäft ein Corona-Schnelltestzentrum einrichten. Ein Mitarbeiter besichtigte den Laden, schließlich bekam Wöckl einen Franchisevertrag zugeschickt. "Zuerst habe ich mich gefreut", berichtet der Münchner der AZ. Doch die Hoffnung auf einen Ausweg aus der Krise zerstob schnell.
Zunächst stolperte der Münchner darüber, dass der Vertrag nur so vor Fehlern strotzte. "Ich hätte nur Nachteile gehabt und draufgezahlt", ist sich Wöckl sicher. Schließlich kam ihm auch noch seltsam vor, dass die Chefs des Unternehmens ursprünglich aus der Unterhaltungsbranche kommen, auch ein Immobilienmakler ist dabei. Er witterte Betrug und schaltete die Polizei ein. Die konnte keinen Betrug feststellen. Wöckl ließ es trotzdem bleiben.
Nun wird ein Nachmieter gesucht
Mittlerweile hat er die Suche nach einem Untermieter aufgegeben. Er will seinen Laden ganz aufgeben und sucht nun wiederum über Ebay-Kleinanzeigen einen Nachmieter.