Handwerker klaut auf Münchner Friedhöfen acht Tonnen Bronze

Auf Friedhöfen in München und dem Umland sind in den vergangenen zwei Jahren kostbare Skulpturen, Kreuze und Grabschmuck verschwunden. Ein Handwerker aus der Nähe von Ebersberg soll insgesamt 8000 Kilo gestohlene Bronze an einen Schrotthändler verkauft haben.
Ralph Hub
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Auf Friedhöfen in München und dem Umland sind in den vergangenen zwei Jahren kostbare Skulpturen, Kreuze und Grabschmuck verschwunden.
Auf Friedhöfen in München und dem Umland sind in den vergangenen zwei Jahren kostbare Skulpturen, Kreuze und Grabschmuck verschwunden. © dpa

München/Ebersberg - Der Friedhofsdieb war nicht gerade zimperlich, wenn es darum ging, sich kostbare Kreuze, Engels- oder Tier-Skulpturen, Laternen, Kelche und Vasen unter den Nagel zu reißen. Befestigungen oder Sicherungen an den Gräbern durchtrennte er mit einem akkubetriebenen Winkelschleifer oder einer einfachen Säge. Dann verschwand er mit seiner Beute unerkannt.

Dieses Kreuz ist auf einem Münchner Friedhof verschwunden.
Dieses Kreuz ist auf einem Münchner Friedhof verschwunden. © Polizei

Über 250 Diebstähle auf Friedhöfen

Betroffen waren zwischen 2023 und 2024 nach Polizeiangaben alle größeren Friedhöfe im Stadtgebiet wie der Wald-, West-, Ost- und Nordfriedhof. Vereinzelt wurden nach Polizeiinformationen aber auch kleinere Stadtteil-Friedhöfe wie in Nymphenburg, Gräfelfing oder Neukeferloh von dem Dieb heimgesucht. Über 250 Taten registrierte das Präsidium. In 39 Fällen konnte die Polizei nun einem 53 Jahre alten Handwerker aus dem Landkreis Ebersberg die Taten nachweisen, wie ein Polizeisprecher am Freitag mitteilte.

Diese Marienfigur ist auf einem Münchner Friedhof verschwunden.
Diese Marienfigur ist auf einem Münchner Friedhof verschwunden. © Polizei

Rund acht Tonnen Grabschmuck landen im Schmelzofen

Insgesamt 8000 Kilo Metall, überwiegend Bronze und Kupfer, erbeutete der Friedhofsdieb. Seine Beute brachte der 53-Jährige zu einem Altmetallverwerter im Landkreis München. Die prächtigen Kreuze, Engelsskulpturen und Ähnliches wurden eingeschmolzen und weiterverkauft. Doch der Metallhändler wurde im Frühjahr 2024 wegen der großen Menge an Metall misstrauisch und meldete sich bei der Polizei.

Ein Teil des geraubten Grabschmucks konnte daher gerade noch sichergestellt werden, bevor er im Schmelzofen gelandet wäre.  Anschließend wurden auch die Wohnung des Handwerkers und sein Arbeitsplatz bei einer Firma im Landkreis Ebersberg mit richterlicher Genehmigung im Mai 2024 durchsucht. Hier wurde weiterer Grabschmuck gefunden, der ebenfalls vermutlich gestohlen worden war.

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