Handball-Ass sagt im Gribkowsky-Prozess aus
MÜNCHEN - Er war ein Kollege und Freund – jetzt ist er ein Zeuge: Der frühere Handball-Star Andreas Dörhöfer (48), zehn Jahre lang Handball-Nationalspieler, unterstand seit 2003 als Bereichsleiter für Risiko-Kredite direkt dem damaligen BayernLB-Vorstand Gerhard Gribkowsky.
Der wegen Bestechlichkeit angeklagte Ex-Bankvorstand – er soll 44 Millionen US-Dollar von Formel-1-Boss Bernie Ecclestone kassiert haben – habe sich damals intensiv um das Formel-1-Geschäft gekümmert, sagt Dörhöfer, in der Bundesliga einst beim MTSV Schwabing und beim VfL Gummersbach aktiv, nun vor Gericht. Von den Bestechungs-Vorwürfen gegen seinen Spezl will er erst aus der Zeitung erfahren haben. Er schrieb Gribkowsky damals eine SMS, in der er die Hoffnung äußerte, dass sich die „ungeheuerlichen Vorwürfe” bald auflösten. „Das hoffe ich auch”, habe Gribkowsky geantwortet.
Mit Gribkowsky habe ihn mehr verbunden als der Job. Zusammen habe man Motorradtouren unternommen oder in der „Sportlerrunde” gemeinsam eine Martinsgans verspeist. Der Kontakt sei auch nach dem Ausscheiden Gribkowskys nicht abgerissen.
Am Rande des Prozesses forderten Gribkowskys Anwälte, dass ihr Mandant aus der Untersuchungshaft frei kommen sollte. „Die Technik ist verfügbar”, sagte Rechtsanwalt Daniel Amelung. Statt Untersuchungshaft wäre ein Hausarrest mit elektronischer Fußfessel aus Sicht von Amelung völlig ausreichend.
Er verwies auf das Vorbild Dominique Strauss-Kahn, der nach seiner Entlassung aus der U-Haft ebenfalls mit einer elektronischen Fußfessel in seiner Wohnung in New York überwacht wurde.