"Ham wa wieder was gelernt": MTV-Moderator kehrt zu Münchner Radiosender zurück
„Video killed the Radio Star“ hieß es 1981 in den USA, als MTV auf Sendung ging. Das erste Musikvideo auf dem neuen Sender sollte eine Zeitenwende einleiten: Radio ist tot, es lebe das Musikfernsehen! Da wirkt es geradezu ironisch, dass 2025 das Musikfernsehen dahinsiecht („YouTube killed the MTV-Star“ müsste es heutzutage heißen), während zahllose Radiosender weiter erfolgreich senden.
Urgestein und Aushängeschild des deutschen Musikfernsehens
Eines der prägenden deutschen Gesichter des – vor allem in den 90er- und 00er-Jahren populären – Senders MTV war der gebürtige Ingolstädter Markus Kavka. Nach journalistischen Anfängen bei der Zeitschrift Metal Hammer (damals in München beheimatet) startete Kavka auf Viva und Viva zwei durch. Später war er beim deutschsprachigen Ableger von MTV zu sehen. Für die Musiksender interviewte er die ganz großen. Madonna etwa oder Kylie Minogue.
„Ja gut, ’n Abend allerseits“, so begann fast jede seiner Sendungen. Und am Ende der MTV News hieß es immer: „Ham wa wieder was gelernt, herzlichen Dank für die Aufmerksamkeit“. Zwei Sätze, die zu seinem Markenzeichen wurden.

Rückkehr zum Radio: Wöchentliche Show startet am 19. Oktober
Könnte gut sein, dass fleißige Radiohörer diese Sprüche bald wieder öfter hören. Wie egoFM meldet, bekommt Kavka ab 19. Oktober eine eigene Show beim Sender aus München. Von dort heißt es: „Nach zwei Jahren Pause kehrt Markus Kavka zurück ans egoFM-Mikrofon: Ab Oktober moderiert er immer sonntags von 9 bis 11 Uhr mit COUNTDOWN 25 eine neue wöchentliche Sendung – und die hat es in sich.“
Wie der Name schon sagt, soll die Sendung nach einem Countdown-Prinzip funktionieren. Songs über Sonne, Mond und Sterne, Musik von Geschwistern und Verwandten, Lieder über Freundschaft, Krieg und Frieden, Farben, Städtenamen oder schlicht die kürzesten und längsten Songtitel aller Zeiten – alles ist möglich. Kavka bildet dafür zu jeder Sendung eine persönliche "Top 25".

"Das ganze ist total subjektiv"
Kavka dazu: "Mir gefällt die Idee einer Ranking-Show (…) So kann ich durch die Musikgeschichte reiten und gleichzeitig Platz für brandneues Zeug schaffen. Am Ende ist das Ganze eh total subjektiv – und gerade das macht’s spannend." Über Social Media können die Hörer künftig auch selbst Einfluss nehmen – indem sie ihre Lieblingssongs einreichen, Ranking-Themen vorschlagen oder einfach mitdiskutieren.
Das war knapp: egoFM stand kurz vor der Pleite
Erst kürzlich wurde egoFM in letzter Sekunde vor der Insolvenz gerettet. Der Münchner Unternehmer Stefan Finkenzeller hatte aber offensichtlich ein Herz fürs handgemachte Radio. Er stieg als Investor ein und will den Sender jetzt wieder auf Kurs bringen.
Kavka ist bei egoFM ein Rückkehrer: Bis vor zwei Jahren hatte er schon einmal eine Sendung auf gleicher Welle. Wobei "Welle" nicht mehr so ganz stimmt: egoFM ist seit Sommer 2025 nicht mehr über die alten UKW-Radios zu empfangen, sondern nur noch als Internet-Livestream sowie über DAB+ und Kabel (letzteres in Bayern). Ham wa wieder was gelernt.