Hagel schlägt bei Versicherern auf
MÜNCHEN - Der plötzliche Hagel am Montag hat viele Autos demoliert – Menschen wurden keine verletzt. Warum einzelne Stadtgebiete besonders betroffen sind.
Die Hagelkörner waren golfballgroß. Als am Montagnachmittag die ersten Eis-Bälle vom Himmel fielen, brachten sich tausende Münchner rasch in Sicherheit. Im Bad Maria Einsiedel drängten sich die Besucher unter Dächern zusammen, während der Hagel das Wasser aufpeitschte. „Das ist eine Naturkatastrophe“, rief eine fassungslose Besucherin. So schlimm war es dann doch nicht, aber die Schadensmeldungen „hagelten“ gestern, einen Tag nach dem überraschenden Hagelschauer, bei den Versicherungen am laufenden Band ein.
„Vor allem sind es Autos, die von dem Unwetter betroffen waren“, sagt eine Allianz-Sprecherin, „doch vereinzelt haben die Hagelkörner auch Dachziegel durchschlagen.“ Wie viele Fahrzeuge betroffen waren, konnte man noch nicht abschätzen. Bei der Huk-Coburg gingen bislang über 1000 Schadensmeldungen aus München ein, sogar zerschlagene Autoscheiben gibt es hier zu beklagen. Menschen wurden zum Glück nicht verletzt.
Betroffen von dem Hagelschauer waren vor allem die Stadtteile Thalkirchen, Perlach, Ramersdorf und Trudering. Der Deutsche Wetterdienst hat Hagelkörner mit bis zu sechs Zentimetern Durchmesser gemessen, das entspricht in etwa der Größe eines Tennisballs. „Hagelschauer mit so großen Hagelkörnern kommen eher kleinräumig vor, und das meist im Süden Münchens“, erklärt Meteorologe Jens Winninghoff vom Deutschen Wetterdienst. „Das liegt an der Topografie der Stadt: Denn das südliche Umland ist hügeliger, die Luft steigt dort auf und fördert die Gewitterbildung.“
Auch am Mittwoch kann es in München wieder zu Gewittern kommen, die von Hagelschauern und heftigen Windböen begleitet sein können. Doch schon morgen soll es dann wieder freundlicher werden.
kasa, lj
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