Haftrichterin lässt Autodieb (18) laufen

Schüler (13 und 18) brechen um Mittenacht in ein Haus ein, um ein Auto zu klauen. Im entwendeten BMW werden sie am nächsten Morgen von der Polizei geweckt.
ROTH/MÜNCHEN - Homejacking heißt die Masche, mit der Diebe Autos verschwinden lassen. Sie brechen bei den Besitzer ein und holen sich die Schlüssel. So brauchen sie den Wagen nicht kurzschließen und umgehen elegant die Wegfahrsperre.
Genauso gingen zwei junge Burschen am Dienstag in Roth bei Nürnberg vor. Der 18-jährige und sein gerade mal 13 Jahre alter Spezl stiegen kurz nach Mitternacht in ein Einfamilienhaus ein. Dazu schlugen sie ein Loch in die gläserne Eingangstür. Während die Besitzer im Bett lagen und friedlich schliefen, durchsuchten die beiden Schüler das Erdgeschoss nach den Autoschlüsseln.
Draußen in der Garage stand ein recht neuer BMW 320, auf den hatten es die Jugendlichen abgesehen.
Die Eigentümer wurden erst wach, so ein Polizeisprecher, als sie hörten, wie jemand den Motor ihres Wagens startete und dann wegfuhr. Noch in der Nacht lief die Fahndung an. Doch der BMW war futsch.
Die beiden Schüler, der 18-Jährige macht erst den Führerschein, brausten über die Autobahn in Richtung Süden.
Sie wollten den BMW in München verstecken und mit dem Zug zurück nach Nürnberg fahren. Erst wenn der 18-Jährige die Fahrprüfung bestanden hat, so ihr Plan, wollten sie zurückkommen und den BMW nach Bulgarien schaffen, um ihn zu verkaufen.
Der 18-Jährige parkte den geklauten BMW in der Keferstraße (Biederstein) am Straßenrand. Weil zwei Teenager um die Uhrzeit auffallen, legten sie sich im BMW schlafen.
Geweckt wurden sie am nächsten Morgen durch zwei Polizisten. Der Streife war das Auto wegen der beschlagenen Scheiben aufgefallen. Schnell war klar, dass der BMW nicht den Schülern gehört. Sie kamen mit zur PI. Der 13-Jährige wurde inzwischen seiner Mutter übergeben. Seit Spezl kam gestern vor den Haftrichter, der ließ ihn laufen.