Häusl sorgen für dicke Luft
Kommunalreferat und Stadtwerke liegen sich in den Haaren: Es geht um Sanierung und Betrieb der öffentlichen Toiletten. Immerhin: Zwei Anlagen sollen endlich auf Vordermann gebracht werden
MÜNCHEN Die Sanierung der öffentlichen Toiletten ist ein langwieriges Geschäft. Als wenn es dabei nicht um dringende Bedürfnisse gehen würde. Im Kommunalausschuss äußerten mehrere Stadträte gestern ihren Unmut. Ihnen stinkt, dass kaum etwas voran geht.
Das Klo-Konzept des Kommunalreferats sorgt seit vorigem Jahr für dicke Luft. Die Stadtwerke zeigten von vornherein kein gesteigertes Interesse daran, die Häusl zu sanieren und zu betreiben. Genau das hatte die Behörde aber vorgeschlagen. Das und die Schließung von 34 Anlagen.
Jetzt zog das Kommunalreferat eine erste Zischenbilanz: „Die Aufnahme der Verhandlungen mit der SWM GmbH sowie die ersten Gespräche gestalteten sich schwierig”, heißt es darin. Immer noch sähen die Stadtwerke Klos nicht als ihre Kernkompetenz an. Deshalb müssten die Voraussetzungen für den Betrieb der WCs auch erst aufgebaut werden – was nicht vor dem Herbst möglich sei. Und dann werden von den Stadtwerken auch noch steuerrechtliche Probleme ins Feld geführt.
Worauf sich die Behörde und die Stadttochter bisher verständigen konnten:
Die Stadtwerke sanieren die WC-Anlage im Marienplatz-Untergeschoss. Der Bahnhof wird innerhalb der nächsten zwei Jahre ohnehin modernisiert – und mit ihm die Klos. Mitte bis Ende 2013 soll es soweit sein. Die Kosten dafür übernimmt das Kommunalreferat. Wie teuer das wird? Eine Grobschätzung geht von bis zu 500000 Euro aus.
Die Münchner Freiheit erstrahlt zwar schon seit einiger Zeit in neuem Glanz – nicht aber die Klos. Jetzt will das Kommunalreferat nicht länger warten und übernimmt die Modernisierung selbst.
Nicht nur der CSU geht das alles zu langsam. Stadtrat Georg Schlagbauer spricht von einer „Zumutung für die Bürger”.
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