Hätte Dominik B. nicht sterben müssen? Polizei sucht nach Gaffern
MÜNCHEN - Hätte der Mord an Dominik B. verhindert werden können, wenn Passanten dem 50-Jährigen geholfen hätten? Die Polizei hat bisher noch keine Hinweise auf Gaffer, die nur dagestanden und zugeschaut haben.
Nach dem Mord an einem Geschäftsmann auf einem Münchner S-Bahn-Bahnsteig ist eine Debatte um die Rolle der Augenzeugen entbrannt. Die Staatsanwaltschaft ermittelt, ob ein beherztes Einschreiten den Tod des 50-Jährigen hätte verhindern können. „Da sind wir noch am Anfang der Ermittlungen“, sagte Oberstaatsanwaltin Barbara Stockinger am Dienstag in München. „Wir haben keine konkreten Hinweise auf irgendwelche Gaffer, die nur dastanden und zugeguckt haben.“
Polizeisprecher Peter Reichl berichtete, eines der bedrohten Kinder habe angegeben, es habe Passanten um Hilfe gebeten. „Wir haben eine Aussage, dass die Kinder noch Passanten angesprochen hätten, aber dass das auf taube Ohren gestoßen ist.“ Möglicherweise sei das aber noch vor dem Angriff auf den 50-Jährigen gewesen, als noch nichts auf die Eskalation hindeutete. „Es könnte sein, dass der Angesprochene die Gefährlichkeit der Situation nicht erfasst hat“, betonte Reichl. Als die Schlägerei dann im Gange war, seien mehrere Notrufe verschiedener Zeugen bei der Polizei eingegangen.
dpa
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