"Genialer Schachzug": Rennradfahrer ziehen online über die Bremsschwellen im Perlacher Forst her

Manche nehmen's mit Humor: Auf Google Maps schreiben sie lustige Rezensionen für den "Perla PumpTrack", der sie zum Bremsen zwingt. 
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"Hab da auch schon fallen geübt", findet ein Rezensent.
"Hab da auch schon fallen geübt", findet ein Rezensent. © Screenshot: Google Maps
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Rasende Rennradler sorgen beim Wirt der Kugler Alm und seinen Gästen, aber auch bei langsameren Radlern in Oberhaching schon länger für Ärger. Dort endet der sehr beliebte Radschnellweg durch den Perlacher Forst.

Schwellen bremsen am Perlacher Forst Rennradfahrer aus: Die reagieren mit bissigen Kommentaren

Der CSU-Bürgermeister Stefan Schelle reagierte und ließ drei kurz aufeinanderfolgende Bremsschwellen auf den Radschnellweg schrauben, damit die Radfahrer dort zum Abbremsen gezwungen werden – auch weitere Maßnahmen sind schon im Gespräch, zum Beispiel werde ein Radlblitzer geprüft.

Manche Rennradfahrer lassen sich durch die Bremsschwellen nicht den Spaß verderben und nehmen sie mit Humor. Sie haben dazu auf Google Maps den "Perla PumpTrack" platziert. Pump Tracks sind speziell für Mountainbikes künstlich hergestellte Strecken, die sehr hügelig sind.

In den Rezensionen zu diesem neuen "Pump Track" am Radschnellweg geben die Rennradler ihren Senf dazu:

"Hab da auch schon fallen geübt. 5/5 würd nochmal fallen", findet ein Nutzer.

"Hab da auch schon fallen geübt", findet ein Rezensent.
"Hab da auch schon fallen geübt", findet ein Rezensent. © Screenshot: Google Maps

"Nur vier Sterne, weil ich nach der dritten Maß gestürzt bin", kritisiert ein weiterer.

Schlechte Idee: Mit ein paar Maß intus über die Schwelle fahren.
Schlechte Idee: Mit ein paar Maß intus über die Schwelle fahren. © Screenshot: Google Maps

"5/5 Nutzererfahrung! Aber am Rand stehen noch ein paar Bäume. Da könnte man auch noch ein zwei Parkplätze draus machen", schlägt dieser Rezensent vor.

Immerhin 5 von 5 Sternen gab dieser Nutzer.
Immerhin 5 von 5 Sternen gab dieser Nutzer. © Screenshot: Google Maps

"Genial, wer braucht schon Parkende Autos auf dem Radweg, wenn er dieses Wunderwerk Bayrischer Ingenieurskunst haben kann um Saltos zu üben?"(sic!), fragt sich dieser Nutzer.

Da wird der Radschnellweg zum Übungsplatz für Saltos.
Da wird der Radschnellweg zum Übungsplatz für Saltos. © Screenshot: Google Maps

Und dieser Rezensent wittert gar eine versteckte Strategie Bayerns: "Ein genialer Schachzug des Freistaats Bayern, um Fahrradfahrer darauf hinzuweisen, wie wichtig es ist, einen Helm zu tragen. Wer das hier nicht tut, macht das garantiert nur einmal. 10/10".

Nur ein Trick, um das Tragen von Fahrradhelmen zu fördern?
Nur ein Trick, um das Tragen von Fahrradhelmen zu fördern? © Screenshot: Google Maps

An der Passage an der Kugler Alm vorbei gilt Tempo 10, wegen der Gäste des Biergartens und auch wegen des Parkplatzes, wo es für alle Verkehrsteilnehmer gefährlich werden kann. Immer wieder gab es dort in der Vergangenheit Unfälle – allerdings auch jetzt, wegen der neuen Bremsschwellen, die installiert wurden.

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  • MüKi am 02.09.2025 08:39 Uhr / Bewertung:

    War nie ein Schotterweg sondern schon immer geteert. Einzig die Unterführung an der Nußbaumranch war Schotter. Keiner hat bei der Errichtung dieser Radverbindung daran gedacht, daß immer mehr rücksichtslose Raser diesen Weg benutzen werden. Ich benutze als routinierter Radler diese Verbindung seit über 40Jahren (bin also einer von diesen lästigen Senioren, die immer im Weg sind) aber es wird seit einiger Zeit zunehmend unangenehmer. Wenn so ein Pulk an Dir vorbeifährt mit kaum Abstand und einem Tempo sicher weit über 30 (24-28...fahr ich selber) dann ist das ziemlich übel. Kleine Kinder, Menschen zu Fuß mit Rollator, Kinderwagen ---- egal, keine Rücksicht. Die sollen doch zur Seite springen. Und das ist nicht erst an der Kugler Alm so sondern bereits am Anfang, Giesinger Forsthaus. Dasselbe dann in rückwärts, die Säbener Straße rauf und runter donnern, Wettersteinplatz, Grünwalder, Telastr - kreuz und quer auf der Straße und auf den Radlwegen mit Karacho. Nicht alle - aber die meisten.

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  • Gelegenheitsleserin am 02.09.2025 10:41 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von MüKi

    Ich gehöre zu den langsamen und vorsichtigen Alltags-Radlerinnen und bin oft auf der selben Strecke unterwegs wie MüKi.
    Ich beobachte, dass die meisten Rennradler*innen ganz manierlich fahren - aber die wenigen, die das nicht tun, machen mir Angst.
    Allerdings finde ich die Maßnahmen an der Kugleralm auch problematisch. Vor allem sehe ich mit Besorgnis, dass sich in dieser Angelegenheit die Fronten immer mehr verhärten - anstatt dass man sich zusammensetzt und gemeinsam eine echte Lösung findet.

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  • MüKi vor 11 Stunden / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Gelegenheitsleserin

    Stimmt schon, viele fahren vernünftig, schnell sein ist per se erstmal nicht gefährlich. Wenn Dir die Leute aber im Pulk entgegenkommen oder an Dir vorbeiziehen und dabei mehr als die Hälfte des Weges für sich beanspruchen und dann entsprechend wenig Abstand einhalten ist das sehr, sehr, sehr unangenehm! Und wenn viele meinen, die Regeln gälten für sie nicht - wie z.B. die 10kmH an der Kugleralm oder einfache Rücksichtnahme dann werden Maßnahmen fällig, die nicht schön sind - auch nicht für die "Normalo"Radler. Ich hasse diese Schwellen die wir dem selbstsüchtigen Raseranteil an den Rennradlern zu verdanken haben!

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