Gute Tage für...
Fünf Tipps für das Wochenende, 7. bis 9. November
Don Giovanni auf dem Dorf
Don Giovanni, der alte Schwerenöter, liefert auch nach ein paar hundert Jahren noch genug Stoff für einen spannenden Theaterabend. Von der wunderbaren Musik, mit der ihn Mozart in Szene setzte, ganz zu schweigen. In einer Puppenversion landet der Erotomane als Ritter Edel auf dem Dorf – und ist nur scheinbar der gutaussehende Frauenheld. Denn Leporello alias Hans Wurst hat bei den Damen die Nase vorn. Und macht so manchen Stich, was große Puppenfans durchaus amüsieren dürfte.
Die Spieldose im Künstlerhaus am Lenbachplatz 8, Freitag, 20 Uhr, Karten 8, erm. 5 Euro; auch am 8., 12., 14., 19., 22., 26., 28., 29. 11.
Cocktail-Tänzchen
„Mambo Atomico“ heißt die neue CD des High-Fly Orchestra. Hier wird es retro und zwar auf ganz spezielle Weise. Der Latin-Swing der 60er ist der Lieblingssound der sechs Münchner Jazz-Musiker mit Sängerin Miriam Aida, ob in Coverversionen oder Eigenkompositionen. Das also passiert, wenn der heiße Bossa Nova den Cool Jazz trifft. Hier dürfen endlich mal wieder die Congas ran. Und getanzt wird natürlich mit einem Cocktail, in dem die Eiswürfel klackern. Das Atomic Café liefert da gerade den richtigen Rahmen. Fehlt nur noch das Sommer-Gefühl. Naja, wenn der Föhn noch etwas hält, besteht ja Hoffnung.
Atomic Café, Neuturmstraße 5, Samstag, 21.30 Uhr, Eintritt: 15 Euro, www.atomic.de
Geht’s noch?
Während Kommissar Sodann Herrn Ackermann hinter Gitter bringt, lässt Robert Griess ihm noch die Stelle als „Kombinatsleiter der VEB Deutsche Bank“. Mit seinem aktuellen Wirtschafts-Kabarett „Geht’s noch“ rechnet der Kölner ab mit Finanzkrise und Kapitalismus, mit Managern und Unternehmensberatern, Banken und Börsen. Wirtschaft war noch nie so lustig. Griess ist zynisch, inkorrekt, schwarz-humorig, eloquent, schräg, intellektuell – kurz: brillant!
Lach-und Schießgesellschaft, Ursulastraße 9, Sonntag, Beginn: 20 Uhr, Eintritt: 18/12 Euro, Tel.: 39 19 97
Die Subversion steckt im Speck
Seine Frauen müssten eigentlich Molly heißen. Denn alles an ihnen ist rund und, sagen wir, gut gefüllt. Schon deshalb bleibt das Bildpersonal des Fernando Botero im Gedächtnis haften. Und dann ist da noch dieses Subversive, das immer wieder verblüfft. Peter Schamoni hat sich an die Fersen des kolumbianischen Künstlers geheftet und einen wunderbaren Film gedreht. Der wird im Filmcasino gezeigt – und Schamoni plaudert dazu aus dem Nähkästchen.
„Botero – Geboren in Medellin“, Filmcasino, Odeonsplatz 8-10, Sonntag, 11 Uhr, 7 Euro
Seit vier Jahrzehnten in Love
Man mag es nicht so recht glauben: Aber John Crankos Choreografie von Prokofjews „Romeo und Julia“ (von 1962) wird seit 40 Jahren vom Bayerischen Staatsballett getanzt. Genau so, wie’s der Ballett-Maniac vorsah. Und immer noch reißt dieser William Shakespeare auf Spitzenschuhen das Publikum mit. Jetzt kommt die bekannteste Lovestory der Literatur wieder ins Nationaltheater – „Premiere“ ist am Sonntag. Just zum Geburtstag am 12. November gibt’s eine einmalige Besetzung mit Sunnyi Melles (Lady Capulet), Heino Hallhuber (Graf Capulet) und Ballettdirektor Ivan Liska (Lorenzo). Zur Einstimmung haben die Tänzer schon mal in Verona posiert. Auf Julias Balkon, wo sonst?
Nationaltheater, Sonntag, 15 und 19.30 Uhr, Gala 12.11., 19.30 Uhr, Karten ca. 7 bis 70, Gala ca. 8 bis 90 Euro, Reservierung unter Tel.: 21 85 19 20
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