Grünwalder Mütter sammeln Unterschriften gegen Flüchtlingshalle

Bereits vor zwei Wochen wandten sich besorgte Grünwalder Mütter wegen der Flüchtlingshalle, in der 300 Flüchtlinge untergebracht sind, mit einem Brief an den Gemeinderat. Am Montag starteten sie eine Unterschriftenaktion für ein Bürgerbegeheren.
München - Grünwald dürfe nicht zum "Banlieue" werden, heißt es in dem Brief, der vor rund zwei Wochen den Grünwalder Gemeinderat erreichte (AZ berichtete).
Stein des Anstoßes: 300 männliche Flüchtlinge, die im Ortsteil Wörnbrunn in einer Traglufthalle untergebracht sind. Söhne und Töchter der sieben Unterzeichnerinnen seien „mehrfach von jungen, männlichen Flüchtlingen verbal belästigt“ worden.
Obwohl der Bürgermeister damals versicherte, dass weder der Geimeinde noch der Polizei etwas über Gewalt oder Sexualdelikte bekannt sei, werden seit Montag Unterschriften für ein Bürgerbegehren gegen die Traglufthalle gesammelt.
"Langfristiges Ghetto von 300 Männern ist kontraproduktiv"
Der Mietvertrag für die Traglufthalle solle demnach nicht verlängert und das Zelt im November 2016 abgebaut werden. "Ein langfristiges Ghetto von 300 Männern in einer Halle, neben einem Kindergarten und einem Kinderspielplatz, das halte ich für absolut kontraproduktiv" wird eine Mit-Initiatorin des Bürgerbegehrens von der "Bild"-Zeitung zitiert. Außerdem habe Grünwald schon mehr Flüchtlinge, als es nach Quote haben müsste.
Lesen Sie hier: "Asylabwehr"-Panzer: Wie weit darf die Faschingsgaudi gehen?
Ob ein Bürgerbegehren da was ausrichten kann? Die Gemeinde kann sich gegen die Unterbringung von Flüchtlingen durch das Landratsamt wohl nur schwer bis gar nicht wehren. Der Landrat hat nämlich das Recht, notfalls geeignete Liegenschaften für diesen Zweck zu beschlagnahmen.