Grünwald: Selbstmord am Trimm-Dich-Pfad

Es war ein grausamer Tod, für den sich der etwa 60 Jahre alte Mann entschieden hat: Er ging in ein Waldstück bei Grünwald, übergoss sich dort mit Benzin und zündete sich an. Nach AZ-Informationen handelt es sich bei dem Mann um einen Finanzexperten. Welche Rolle spielt eine verbrannte Wirtschaftszeitung?
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Übungsstation 6 des Grünwalder Trimm-dich-Pfades: Hier in der Nähe wurde die Leiche des Mannes gefunden.
Mike Schmalz 2 Übungsstation 6 des Grünwalder Trimm-dich-Pfades: Hier in der Nähe wurde die Leiche des Mannes gefunden.
Handelsblatt, Ausgabe vom 31. März 2009: Warum verwendete der Mann ausgerechnet diese Zeitung?
Mike Schmalz 2 Handelsblatt, Ausgabe vom 31. März 2009: Warum verwendete der Mann ausgerechnet diese Zeitung?

GRÜNWALD - Es war ein grausamer Tod, für den sich der etwa 60 Jahre alte Mann entschieden hat: Er ging in ein Waldstück bei Grünwald, übergoss sich dort mit Benzin und zündete sich an. Nach AZ-Informationen handelt es sich bei dem Mann um einen Finanzexperten. Welche Rolle spielt eine verbrannte Wirtschaftszeitung?

Eine Spaziergängerin fand die Leiche des Mannes am Dienstagmorgen. Bisher gelang es der Polizei nicht, die Identität des Toten zu klären. Verkohlte Zeitungsreste liegen ein paar Meter entfernt vom Fundort der Leiche – an der Tölzer Straße gegenüber dem Grünwalder Friedhof. Es ist die Ausgabe des Handelsblatts vom 31.März. Ob der Tod des Mannes mit der Finanzkrise in Zusammenhang steht, ist unklar.

Der Mann hat die Zeitungsseiten erst rund um sich auf den Boden verteilt, sich dann auf einen Baumstamm gesetzt, mit Benzin aus einem 20-Liter-Kanister übergossen und sich dann angezündet. Brennend rannte er etwa 30 Meter bis zu einer Lichtung, wo er schließlich zusammenbrach und starb. Eine Spaziergängerin fand ihn neben dem Trimm-Dich-Pfad.

Der Tote hatte keine Ausweispapiere bei sich, er hinterließ keinen Abschiedsbrief. Trotzdem gehen die Fahnder derzeit von einem Selbstmord aus. „Wir überprüfen alle Vermisstenfälle“, erklärte Polizeisprecher Christoph Reichenbach – bisher ohne Erfolg.

Nach Informationen der AZ handelt sich bei dem Toten um einen Finanzexperten, der in Grünwald in der Nähe des Trimm-Dich-Pfades gewohnt haben soll. Eine Nachbarin erzählt: „Natürlich ist das schockierend, wenn so etwas in der Nachbarschaft passiert. Er lebte schon seit zehn Jahren hier. Er hat immer nett gegrüßt, ansonsten hat er aber sehr zurückgezogen gelebt. Er hatte mit Finanzen zu tun, glaube ich. Eine beratende Tätigkeit an der Börse oder etwas ähnliches.“ Ein Selbstmord als Reaktion auf die Finanzkrise?

Die Nachbarin macht sich nun schwere Vorwürfe: „Vor zwei Tagen habe ich ihn im Wald in der Nähe gesehen. Zum allerersten Mal, seit er hier wohnt. Jetzt ist die Haustür versiegelt.“

rah, lka

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