Großzügige Spenden – und Geld für ein Eis
Wie viel die Leser spendeten – und wie das Geld für die Familie angelegt wird
Die Hilfsbereitschaft der AZ-Leser war riesig. Mehr als 1000 Münchner überwiesen für Fabricia D. und ihre drei Kinder Geld auf das AZ-Spendenkonto. Unter den Helfern waren viele, die selbst nicht viel Geld haben. Sie spendeten fünf, zehn oder 15 Euro. Schon das summierte sich zu einem beachtlichen Betrag. Dazu kamen größere Spenden von mehreren hundert oder mehreren tausend Euro von Privatpersonen und Firmen. Viele Angestellte hatten sich mit Kollegen zusammengetan und für Familie D. gespendet. Auch Stammtische sammelten.
Besonders großzügig zeigten sich einige Großspender, darunter Finanzmanager Carsten Maschmeyer, der Lebensgefährte von Schauspielerin Veronika Ferres. 10000 Euro überwies er auf das Spendenkonto. „Wir waren erschüttert, als wir von diesem Schicksal gehört haben“, sagte Carsten Maschmeyer zur AZ.
Ein 90-jähriger allein stehender Rentner überwies 5000 Euro. „Ich Freude mich, wenn ich mit meinem Geld etwas Gutes tun kann!“, sagte der Münchner und vergewisserte sich, dass der Betrag auch angekommen war.
Wofür wird das Geld nun verwendet? Alfons Kirmeyer, Direktor der Stadtsparkasse München, hat ein Konzept ausgearbeitet, um der Familie sinnvoll und dauerhaft zu helfen. Einen Teil der Summe kann Fabricia D. für dringende Anschaffungen wie zum Beispiel eine Waschmaschine verwenden. Ein weiterer Teil fließt in eine sichere Geldanlage mit Sofortrente. So hat die Familie jeden Monat einige hundert Euro zusätzlich zur Verfügung. Bis jetzt muss Fabricia D. mit einer kleinen Witwenrente auskommen.
Der dritte Teil des Geldes wird für eine sichere Geldanlage für die Kinder verwendet. Es liegt fest und steht ihnen später für ihre Ausbildung zur Verfügung. „Wir sind davon überzeugt, dass wir mit diesem Konzept dem Willen unserer Leser entsprechen“, sagt AZ-Chefredakteur Arno Makowsky.
Sehr viel Hilfe und Unterstützung bekam die Familie auch von Freunden, Nachbarn, Karolines Kindergarten und Ärzten. Auch das Unternehmen Karl Albert Denk Bestattungen stellte für seine Leistungen nichts in Rechnung.
Wie sehr die Tragödie um Karl D. die Münchner berührte, zeigten viele Anrufe und Briefe, die in der AZ eingingen. Ein Beispiel: Am 14. Juli schickte die Münchnerin Helga Sch. einen Brief, auf den sie fünf Aufkleber geklebt hatte: vier Marienkäfer und eine Rose. Im Brief steckten drei 5 Euro-Scheine. „Kaufen Sie damit jedem Kind ein großes Eis! Extra liebe Grüße von meinem Mann Theo und mir und unserem Kätzchen Minka.“ job