Großmarkthalle: Wirt Bussone darf wieder in Trattoria

Am Sonntag sperrt Gennaro Bussone als der erste Mieter der alten Sortieranlage an der Großmarkthalle seine Trattoria wieder auf. Aber nicht alle Türen - weil am Dach noch Schneefanggitter fehlen.
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Gennaro Bussone vor seiner Trattoria, kurz nach der Räumung durch die Lokalbaukommission.
Ronald Zimmermann Gennaro Bussone vor seiner Trattoria, kurz nach der Räumung durch die Lokalbaukommission.

SENDLING - Am Sonntag sperrt Gennaro Bussone als der erste Mieter der alten Sortieranlage an der Großmarkthalle seine Trattoria wieder auf. Aber nicht alle Türen - weil am Dach noch Schneefanggitter fehlen.

„Eine reine Schikane“, schimpft Gennaro Bussone. Gestern die Überraschung: Er durfte seine Trattoria früher als erwartet wieder betreten – die Lokalbaukommission hatte sie geräumt, weil ein Teil der Sortieranlage an der Großmarkthalle akut einsturzgefährdet war (AZ berichtete). „Am Sonntag kann ich wieder aufsperren“, freute er sich erst – dann die Ernüchterung: Zwei Eingänge bei der Küche im Turm müssen gesperrt bleiben. „Soll ich den Müll jetzt an den Gästen vorbei tragen?“

Bussone ist mit den Nerven fertig. Dabei darf er als erster Mieter früher als erwartet wieder in sein Lokal: Die Trattoria ist weniger gefährdet, weil sie ganz am Rand des Flachdachbaus an der Thalkirchner Straße liegt – von der bedrohlichen Verwölbung ist der Mittelteil stärker betroffen.

Die Arbeiten an der Trattoria wurden früher fertig als erwartet

„Die Aussteiffungsarbeiten im Dachgebälk über der Trattoria wurden früher fertig als erwartet“, sagt Dagmar Lezuo vom Baureferat, „aber es wurde dabei auch festgestellt, dass vorne am Gebäude Schneefanggitter fehlen.“ Diese Gitter halten auch Dachziegel auf, sollten sich welche lösen. Die restliche Gebäudeanlage hat diese Gitter, nur auf dem Turm von Bussones Lokal fehlen sie.

Deswegen bleiben die Eingänge im vorderen Gebäudetrakt noch gesperrt bis Mitte nächster Woche, bis dahin sind die Gitter angebracht. Im Zeitplan des Baureferates darf der Wirt seine Trattoria dann wieder in vollem Umfang in Betrieb nehmen. „Da sind in 15 Jahren keine Ziegel heruntergefallen“, sagt Bussone missgestimmt.

Die Geschäftsleute haben ein zweites Gutachten eingeholt

Er dachte, die Lokalbaukommission hätte ihn aus anderen Gründen früher einziehen lassen: Die Geschäftsleute hatten einen eigenen Gutachter beauftragt, der für die Trattoria keine akute Einsturzgefahr feststellen konnte. In einem Tag könne man laut diesem Gutachten das Trattoria-Dach notdürftig sanieren – also hatte Bussone von der Lokalbaukommission gefordert, die Nutzungsunterlassung bis Freitag aufzuheben.

„Hier geht es aber um die Sicherheit, auch um die von Herrn Bussones Angestellten und Gästen“, sagt Thorsten Vogel vom Referat für Bauordnung. „Einfach zu sagen, da wird schon nichts passieren – das geht nicht.“

Gennaro Bussone wird in seiner Trattoria trotz des Ärgers um die Eingänge schon am Sonntag ab elf Uhr wieder Gäste bewirten. Einen Koch hat er schon zurückgeholt, sein Personal musste er nach der Räumung auf's Arbeitsamt schicken. Am Samstag wird Pizzateig geknetet, Brot gebacken, Gemüse geschnippelt – „und zur Not stell’ ich mich am Sonntag selbst in die Küche!“, sagt Bussone.

Laura Kaufmann

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