Grillen und Feiern - Müll und Dreck an der Isar

Flaschen, Tüten, Kippen – alles, was für einen Grillabend rangeschleppt wird, bleibt liegen an der Isar. Die Bilder - und die Hoffnung auf Besserung.
von  Willi Bock

Aus der Wut über die wachsenden Müllberge am Isar-Strand wird der Mut zu einer privaten Initiative: „Deine Isar!“ Bleibt zu hoffen, dass sie bald wirkt.

München - Zerbrochene Flaschen, Tüten, Essensreste, Kippen – alles, was für einen Grill– und Badeabend rangeschleppt wird, bleibt liegen. Wo? Am Isarstrand. Mehr als 100 Tonnen Müll im Jahr muss die Stadt dort wegräumen – fünf Tonnen an einem sonnigen Tag. Das kostet fast 200000 Euro im Jahr. Bis zu zehn Mitarbeiter der Stadt sind am Tag unterwegs, um den Strand zu entmüllen.

Viele ärgern sich. Aus ihrer Wut haben die beiden Münchner Hartmut Keitel und Michael Knoch eine Aktion gemacht. Sie heißt: „Deine Isar!“ „Auf die Schilder ,Müll abladen verboten’, reagiert keiner mehr“, sagt Michael Knoch. Die beiden wollen Mitstreiter mobilisieren und Menschen an der Isar davon überzeugen, dass sie ihren Müll in die Container werfen. Sie ahnen, dass sie nicht alle erreichen: „Es gibt einen Bodensatz von Leuten, die auf nichts reagieren.“

Am Samstag hat ihre diesjährige Sommeraktion gestartet. Eine Fahrradfee fährt mit einer Rikscha an schönen Tagen an der Isar entlang und verteilt Mülltüten und kleine Klapp-Aschenbecher. Mit pfiffigen Plakaten („Ganze Kerle – ganze Flaschen“) machen sie auf das Problem aufmerksam. Als Nächstes gibt es T-Shirts mit den flotten Sprüchen.

Auf Initiative von „Deine Isar“ hat die Stadt noch mehr Großcontainer aufgestellt (aktuell 85). Die sind weithin an den Fahnen zu erkennen. Mit Solarleuchten sollen sie künftig auch nachts zu erkennen sein.

„Wir sind keine Partyverderber, aber die Menschen sollen ein Bewusstsein für die Natur bekommen und sich benehmen wie im eigenen Garten“, meint Knoch. Ihre Anhänger werden immer mehr: Als Erste machten die Isarfischer mit, dann wurde OB Ude Schirmherr. Voriges Jahr gab es 6000 Euro von der Stadt – viel zu wenig. Denn es bleibt viel zu tun.

 

 

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