Griechen und Bayern in München: Sirtaki im Dirndl

In der Münchner Innenstadt feiern Griechen und Bayern ihre Kultur – und diskutieren: meist über das Spiel bei der Europameisterschaft, und nur ganz selten über Haushaltspolitik.
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Nikos Kostis (65), Gemüseladen-Besitzer: „Wir haben schon vor dem Anpfiff gezittert: Die Deutschen spielen einfach zu gut. In der zweiten Halbzeit ging’s dann auch aufm Platz bergab. Bergauf ging’s allerdings bei uns vorm Fernseher: Unsere bayerischen Freunde haben für Stimmung gesorgt. Und heute tanzen wir mit ihnen unsere Niederlage nochmal weg – Griechen und Bayern: das harmoniert!“
AZ/Petra Schramek 6 Nikos Kostis (65), Gemüseladen-Besitzer: „Wir haben schon vor dem Anpfiff gezittert: Die Deutschen spielen einfach zu gut. In der zweiten Halbzeit ging’s dann auch aufm Platz bergab. Bergauf ging’s allerdings bei uns vorm Fernseher: Unsere bayerischen Freunde haben für Stimmung gesorgt. Und heute tanzen wir mit ihnen unsere Niederlage nochmal weg – Griechen und Bayern: das harmoniert!“
Franziska Huber (59), Verwaltungsangestellte: „Ich bin mit meinem Trachtenverein aus Unterföhring hier. Mir gefällt die griechische Kultur und das heutige Zusammentreffen ist sehr freundschaftlich. Die Veranstaltung muss man losgelöst vom Fußball betrachten, das hat nichts mit der EM zu tun. Der Sieg der Deutschen am Freitag tut dem freundschaftlichen Verhältnis hier keinen Abbruch.“
AZ/Petra Schramek 6 Franziska Huber (59), Verwaltungsangestellte: „Ich bin mit meinem Trachtenverein aus Unterföhring hier. Mir gefällt die griechische Kultur und das heutige Zusammentreffen ist sehr freundschaftlich. Die Veranstaltung muss man losgelöst vom Fußball betrachten, das hat nichts mit der EM zu tun. Der Sieg der Deutschen am Freitag tut dem freundschaftlichen Verhältnis hier keinen Abbruch.“
Kitsios Georgios (35), im Vorstand vom FC Hellas: „Das EM-Spiel haben wir in einer griechischen Taverne geschaut – mit mehr deutschen als griechischen Fans. Auch wenn gegen uns ein bisschen gestichelt wurde, gefeiert haben wir alle zusammen. Wahre Freundschaft verträgt so etwas. Deshalb ist der griechisch-bayerische Kulturtag auch ein Erfolg: Wir haben Spaß zusammen!“
AZ/Petra Schramek 6 Kitsios Georgios (35), im Vorstand vom FC Hellas: „Das EM-Spiel haben wir in einer griechischen Taverne geschaut – mit mehr deutschen als griechischen Fans. Auch wenn gegen uns ein bisschen gestichelt wurde, gefeiert haben wir alle zusammen. Wahre Freundschaft verträgt so etwas. Deshalb ist der griechisch-bayerische Kulturtag auch ein Erfolg: Wir haben Spaß zusammen!“
Michael Ponert (28), Sozialpädagoge: „Die Griechen sind sehr gastfreundlich, offen, nett, können tanzen und richtig feiern. Da san mir Deutschen und die Griechen gar nicht so weit auseinander. Heute können wir gegenseitig unsere Trachten zeigen und miteinander unsere Volkstänze aufführen. Außerdem sind die Griechen gute Verlierer - die bewerten den Sieg der Deutschen nicht über.“
AZ/Petra Schramek 6 Michael Ponert (28), Sozialpädagoge: „Die Griechen sind sehr gastfreundlich, offen, nett, können tanzen und richtig feiern. Da san mir Deutschen und die Griechen gar nicht so weit auseinander. Heute können wir gegenseitig unsere Trachten zeigen und miteinander unsere Volkstänze aufführen. Außerdem sind die Griechen gute Verlierer - die bewerten den Sieg der Deutschen nicht über.“
Franziska Dietz (23), Physiotherapeutin: „Schade für die Griechen, aber mein Herz schlägt natürlich für Deutschland. Heute genieße ich einfach die Atmosphäre hier und fühle mich an meinen ersten Griechenland–Urlaub erinnert: Wir waren in Athen auf einem Campingplatz – schrecklich. Das Campen war nichts für mich, aber die griechische Fröhlichkeit hat’s wieder wettgemacht.“
AZ/Petra Schramek 6 Franziska Dietz (23), Physiotherapeutin: „Schade für die Griechen, aber mein Herz schlägt natürlich für Deutschland. Heute genieße ich einfach die Atmosphäre hier und fühle mich an meinen ersten Griechenland–Urlaub erinnert: Wir waren in Athen auf einem Campingplatz – schrecklich. Das Campen war nichts für mich, aber die griechische Fröhlichkeit hat’s wieder wettgemacht.“
Aliki Mahl (51), Ärztin: „Ich bin gebürtige Griechin, aber in Deutschland aufgewachsen. Ich würde Deutschland als mein Heim und Griechenland als meine Heimat bezeichnen. Ich habe mich schon sehr auf den heutigen Kulturtag gefreut. Man kann andere Kulturen nur dann tolerieren lernen, indem man sie kennenlernt. Und angesichts der politischen Lage ist so ein Zusammentreffen wie heute wichtig.“
AZ/Petra Schramek 6 Aliki Mahl (51), Ärztin: „Ich bin gebürtige Griechin, aber in Deutschland aufgewachsen. Ich würde Deutschland als mein Heim und Griechenland als meine Heimat bezeichnen. Ich habe mich schon sehr auf den heutigen Kulturtag gefreut. Man kann andere Kulturen nur dann tolerieren lernen, indem man sie kennenlernt. Und angesichts der politischen Lage ist so ein Zusammentreffen wie heute wichtig.“

MÜNCHEN - Krisengeschüttelt, spargeplagt und jetzt auch noch aus der EM ausgeschieden: Zum Lachen dürfte den Griechen momentan wohl nicht zumute sein – könnte man denken. Doch weit gefehlt. Nach der EM-Pleite am Freitagabend feierten nicht nur die Deutschen auf der Leopoldstraße bis um vier Uhr morgens. Auch die Griechen gaben sich einen Ruck und haben mit bayerischen Freunden auf den deutschen Sieg angestoßen.

Am Sonntag feierten die Griechen dann nochmal richtig: den achten griechisch-bayerischen Kulturtag auf dem Odeonsplatz. Dort gab es neben landestypischen Spezialitäten, wie Gyros, Ouzu und Baklava, auch griechische Kunst und natürlich Musik. Auch die Bayern – viele in Tracht – konnten zu Sirtaki nicht still halten, hakten sich bei griechischen Freunden unter und tanzten ausgelassen.

Die Musikanten der Blaskapelle Unterföhring mimten den bayerischen Part des Kulturtages – den Griechen gefiel’s. Es wurde getanzt, sich über Biergarten-Tische zugeprostet und diskutiert – seltener über Haushaltspolitik, öfter über das EM-Duell. Ob das der griechisch-bayerischen Freundschaft nicht geschadet hat? Die AZ hat nachgefragt.

 

 

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