Grausamer Fund in München: Totes Frühchen in Klärwerk entdeckt
München – In der stinkenden, schmutzig braunen Brühe in einem der Becken des Münchner Klärwerks Großlappen haben Mitarbeiter am Mittwochmorgen einen grausigen Fund gemacht. In einem Rechen hing die blasse Leiche eines winzigen Babys.
Die Mitarbeiter in dem Klärwerk im Stadtteil Freimann stoßen bei ihren routinemäßigen Kontrollgängen immer wieder auf Treibgut, das sich in einem der Auffangrechen verfangen hat. Millionen Liter Abwasser fließen durch die Kläranlage im Münchner Norden, nahezu die gesamten Abwässer der Stadt mit ihren knapp 1,5 Millionen Einwohnern.
Gegen 9.30 Uhr säuberte einer der Mitarbeiter gerade einen Rechen von Treibgut, als er in dem stinkenden Schlick und Dreck ein totes Baby entdeckte. Der Bereich der Anlage wurde sofort stillgelegt und die Polizei verständigt. Die Kripo rückte an, dazu ein Rechtsmediziner, der das tote Kind einer ersten Untersuchung unterzog.
Abgang des Fötus' absichtlich verursacht?
Dabei kam heraus, dass es sich um ein Frühchen handelt. „Der Fötus ist 20 Zentimeter groß und wiegt 300 Gramm“, sagt Polizeisprecher Thomas Baumann.
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Die Schwangerschaft der Mutter dürfte sich demnach in der 17. bis 19. Woche befunden haben, schätzen Experten. Ein Frühchen in diesem Stadium wäre ohne intensivmedizinische Versorgung in einer Klinik nicht überlebensfähig.
Bisher ist unklar, ob der Bub durch eine Fehlgeburt zur Welt kam. Die Obduktion, die für Donnerstag angesetzt ist, könnte darüber Aufschluss geben. Möglicherweise gibt es einen natürlichen Auslöser. Denkbar wäre aber auch, so die Kripo, dass die Mutter mit Hilfe von Medikamenten den Abgang des Fötus absichtlich verursacht hat.
Die Todesursachenermittler vom K 12 haben den Fall übernommen. Ob er jemals aufgeklärt werden kann, ist fraglich.
Außer einem genetischen Fingerabdruck, der im Labor erstellt werden kann, gibt es bisher keine Hinweise auf die Eltern. Nicht einmal ansatzweise ist klar, wer sie sind und wo sie in der Stadt leben. Die Abwässer, die in Großlappen landen, stammen nahezu aus dem gesamten Stadtgebiet.
Der Fundort der Babyleiche:
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