Grauer Sonntag? Grüner Sonntag! Tausende Menschen beim St. Patrick's Day in München

München - Am Sonntag war unsere Stadt ein bisschen grüner als sonst.Im Zeichen des heiligen Patrick zogen Iren, Deutsch-Iren und Irlandbegeisterte in einem Festzug von der Münchner Freiheit zum Odeonsplatz. Das Wetter ließ zu wünschen übrig. Pünktlich um 12 Uhr, als der Festzug startete, begann es zu regnen.
Die Feierlichkeiten zum St. Patrick's Day waren verregnet – die Stimmung in München war trotzdem blendend
Kein Grund für einige Feiernde, ihre Sonnenbrillen in Kleeblattform abzusetzen. Und außerdem "ist das Wetter auch ein bisschen irisch. Also ich fühle mich zuhause", meinte etwa Bernadette Nicklis Bourke. Sie kommt aus Irland und zog vor 30 Jahren nach Deutschland, genauer nach Mannheim – der Liebe wegen. "Das da drüben ist mein Mann Klaus. Wir haben uns in Irland auf einer Tanzparty kennengelernt", erzählte sie.

Der St. Patrick‘s Day bedeutet Nicklis Bourke viel. "Es ist ein Tag, an dem ich mich sehr irisch fühle und ich unsere Traditionen feiern kann." Außerdem findet die 62-Jährige: "Die Bayern haben mit den Iren viel gemeinsam. Wir haben eine große Fußball- und Biertradition."
Dieter Reiter nennt Unterschied zwischen Münchnern und Iren beim Thema Bier – und findet dann anerkennende Worte

Ganz so ähnlich sind die Iren den Münchnern in Sachen Bier aber dann doch nicht, betonte OB Dieter Reiter später auf der Bühne: "Wir haben ganz viele Gemeinsamkeiten mit den Iren. Die Iren glauben, sie mögen auch Bier, weil sie Guinness trinken. Das kann man als Münchner auch anders sehen."
Dann fand der Oberbürgermeister noch anerkennende Worte: "Diese unglaubliche Freundlichkeit, die die Iren ausstrahlen, ist sensationell. Ich glaube, davon könnten wir uns sogar in Bayern und in München was abschneiden."
Reiter trat am Sonntag selbst mit Gitarre auf. "Die Aufregung hält sich in Grenzen, ich mache das jetzt schon 15 Jahre. Nur die Kälte könnte beim Gitarrespielen Probleme machen", sagte Reiter kurz vor seinem Auftritt zur AZ. Kälte hin oder her, die Stimmung war gut.
Auf der Parade laufen irische Wolfshunde mit – die AZ sprach mit einem Besitzer

Ein weiteres Highlight waren die irischen Wolfshunde, die bei der Parade mitliefen. Eine davon war die Hündin Harriet. "Ich habe mich in die Hunderasse verliebt. Danach entwickelte sich meine Begeisterung für diese Parade", so ihr Besitzer Mathias Sellien.
Auch viele Kinder schauten diesmal bei der Parade zu. Darunter auch der 7-jährige Tadhg. Er ist mit seinen Eltern und deren Freunden gekommen. Seine Mutter Ciera Dobson sagte gut gelaunt zur AZ: "Wir leben wegen der Arbeit meines Mannes in München. Wir sind stolz, Iren zu sein und wollen das zeigen."
Polizei spricht von 15.000 Besuchern – und äußert sich zum Sicherheitskonzept
Laut den Veranstaltern waren 20.000 Besucher vor Ort, die Polizei sprach von 15.000. Zur Sicherheitslage meinte eine Sprecherin der Polizei: "Wegen der aktuellen Lage haben wir ein anhaltend hohes Niveau bei den Sicherheitsvorkehrungen."