Gewinnspiel-Masche: Betrugsopfer verliert 291000 Euro
München „Sie haben bei einem Gewinnspiel zwei Millionen Euro gewonnen.“ Was der Mann am Telefon erzählte, war eigentlich vollkommen unglaublich. Hans G. (75) glaubte es doch. Und ist jetzt nicht nur klüger, sondern auch um 291 000 Euro ärmer.
So funktionierte der Betrug: Ein Komplize des jetzt angeklagten Selim F. (34, Name geändert) hatte sich als Berliner Staatsanwalt ausgegeben und Hans G. erzählt, dass 2,105 Millionen Euro gewonnen habe. Das Geld stamme aus Gewinnen von Straftaten. Um das Geld aus der Türkei zu erhalten, müsse er Steuern und Gebühren zahlen. Hans G. zahlte. Und zahlte. Und zahlte. Acht Western-Union-Überweisungen über 20 000 Euro zählt die Anklage auf.
Doch es kam noch viel schlimmer. An den Angeklagten und einen seiner Komplizen übergab Hans G. einmal 70 000, dann 110 000 und schließlich 84 000 Euro. Für die letzte Geldübergabe musste Hans G. sogar einen Kredit von 90 000 Euro aufnehmen. Er tat es in der Hoffnung auf die zwei Millionen. Ihm war versichert worden, dass diese hohen Summen nötig wären, um Steuer- und Überführungskosten zu bezahlen.
Hans G. wurde endlich misstrauisch. Als noch einmal 35 000 Euro verlangt wurden, schaltete der 75-Jährige die Polizei ein. Selim F. wurde im Februar bei der Übergabe festgenommen.
Der Prozess wird fortgesetzt.
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