Gewalt gegen queere Menschen nimmt zu: Community will in München ein Zeichen setzen

München - Die Gewalt gegen queere Menschen nimmt zu. "Im letzten Jahr gab es einen starken Anstieg, vor allem rund um die CSDs in Bayern", sagt Annina E. von der Fachstelle Strong!, die LGBTIQ*-Personen berät, die Opfer von Angriffen wurden. Bei den Fällen geht es um Beleidigungen, Diskriminierung, aber auch körperliche Gewalt.
Auch Theresa Bittermann geht am Freitag auf die Straße. Sie ist die queere DJ* BiMän und bezog vor Monaten in einer BR-Reportage Stellung zum Thema Gendern. Daraufhin wurde sie Opfer von Hassreden und Bedrohungen und hat Anzeige bei der Polizei erstattet. Das fiel ihr schwer. Sie setzt sich dafür ein, dass Prozesse geschaffen werden, die solche Anzeigen erleichtern.
IDaHoBIT in München: Ein queerer Aktionsplan in Bayern scheint nötiger denn je
Bayerns LGBTIQ*-Verbände engagieren sich aber auch für Menschen aus anderen Ländern und machen zum Beispiel auf die Situation für queere Menschen in Uganda aufmerksam. Anita Beneta ist Beraterin für Geflüchtete im Schwulen Kommunikations- und Kulturzentrum Sub. Sie sagt: "Ugandas Anti-LGBTIQ*-Gesetz ist eines der härtesten der Welt und kann die Todesstrafe bedeuten." Weiterhin werden jedoch Menschen aus Uganda aus Bayern abgeschoben.
Der IDaHoBIT am Freitag ist der internationale Tag gegen Homo-, Bi-, Trans- und Interfeindlichkeit. Markus Apel vom Lesben- und Schwulenverband LSVD Bayern möchte dort noch einmal darauf aufmerksam machen, dass ein queerer Aktionsplan in Bayern nötiger denn je ist.
Zwar hat das Sozialministerium die Aufgabe bekommen, zusammen mit der Community geeignete Maßnahmen zu definieren. Jedoch fühlt die Community sich von der bayerischen Staatsregierung torpediert – etwa durch das Verbot, an Universitäten und Schulen zu gendern. Außerdem lehnt Bayern das Selbstbestimmungsgesetz ab. Los geht's am Freitag, den 17. Mai um 19.30 Uhr am Marienplatz.
Weitere Informationen: subonline.org/idahobit-2024/