Germeringer (45) soll seine Ehefrau mehrfach misshandelt haben

München - Kaum ist er gestartet, gerät der Prozess gegen David G. (45, Name geändert) am Landgericht bereits wieder ins Stocken. Nach der Verlesung der Vorwürfe gegen ihn antwortet der Angeklagte auf Nachfrage des Richters nur kurz: "Ich sage nichts."
Und die wichtigste Zeugin, das mutmaßliche Opfer, das danach aussagen sollte, fehlt zunächst. Die 29-jährige Ehefrau des Kellners soll von diesem geschlagen, vergewaltigt und nach der Trennung von ihm gestalkt worden sein.
Das Paar ist seit 2013 verheiratet und lebte gemeinsam in Germering. Zum ersten Zwischenfall kam es laut Anklage im Dezember 2018. Eines der drei Kinder hatte sich am Kopf verletzt. Die Frau wollte den Buben zum Arzt bringen, ihr Mann nicht. Im Zuge der Diskussion versetzte sie ihm einen leichten Schlag auf den Hinterkopf. Daraufhin soll der 45-Jährige der Frau mehrmals mit der flachen Hand ins Gesicht geschlagen haben. Und zwar so wuchtig, dass das Opfer ein Hämatom am Auge, Nasenbluten und Schmerzen erlitten habe.
Erster Vorfall vor zwei Jahren
Zwei Monate später habe David G. seine Frau vergewaltigt. Das Opfer stand in der Küche und hantierte mit ihrem Handy. Er zog sie in Richtung Schlafzimmer, doch sie erklärte ihm sofort, dass sie keine Lust auf Sex habe. Laut Anklage hatte er vor, notfalls auch gegen ihren Widerstand mit ihr zu schlafen und habe dabei auch keine Rücksicht darauf genommen, dass der dreijährige Sohn des Paares im Zimmer schlief, der von den lauten Geräuschen geweckt wurde.
Nachdem es im März zu einem weiteren gewalttätigen Vorfall kam, erwirkte die Frau einen Beschluss nach dem Gewaltschutzgesetz. Der wurde dem 45-Jährigen von einem Gerichtsvollzieher ausgehändigt. Trotz des Verbots, sich ihr zu nähern, soll sich David G. bei acht Gelegenheiten darüber hinweggesetzt haben.
Lesen Sie auch: Festgenommener (18) erhebt schwere Vorwürfe gegen Münchner Polizei