Gericht lässt Anklage gegen Ex-Siemens-Vorstand Sharef zu
Das Landgericht München hat die Anklage gegen den ehemaligen Siemens-Vorstand Uriel Sharef zugelassen. Gerichtssprecher Hans-Kurt Hertel bestätigte am Mittwoch einen entsprechenden Bericht des „Münchner Merkur“ vom gleichen Tag.
München - Das Landgericht München hat die Anklage gegen den ehemaligen Siemens-Vorstand Uriel Sharef zugelassen. Gerichtssprecher Hans-Kurt Hertel bestätigte am Mittwoch einen entsprechenden Bericht des „Münchner Merkur“ vom gleichen Tag.
Die Staatsanwaltschaft hatte Sharef im Zuge des milliardenschweren Korruptionsskandals bei Siemens bereits vor etwa zwei Jahren angeklagt. Ihm wird die Verstrickung in ein System schwarzer Kassen und Schmiergeldzahlungen in Südamerika vorgeworfen. Dabei ging es um fälschungssichere Pässe in Argentinien. Sharef wollte am Mittwoch auf dpa-Anfrage keinerlei Stellungnahme abgeben. Der sogenannte Eröffnungsbeschluss für die Anklage wurde bereits im März dieses Jahres gefasst, sagte Hertel der Zeitung.
Wann der Prozess beginnt, sei allerdings noch nicht klar, bisher gebe es noch keine Termine für die Hauptverhandlung. Bei Siemens sollen über Jahre hinweg rund 1,3 Milliarden Euro in dunkle Kanäle geflossen sein, um Aufträge im Ausland zu ergattern.
Der größte Korruptionsskandal der deutschen Wirtschaftsgeschichte hatte den Konzern rund 2,5 Milliarden Euro gekostet, etwa für Strafzahlungen sowie Anwalts- und Beraterkosten.
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