Generalstaatsanwaltschaft München: Mutter wegen Verdachts der IS-Mitgliedschaft in Haft

Eine Mutter ist mit ihren Kindern in das syrische Kriegsgebiet gereist und hat diese im Sinne des IS erzogen. Nach ihrer Rückkehr nach Deutschland reagieren die Behörden.
AZ/dpa |
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Nach einem Untersuchungshaftbefehl des Oberlandesgerichts München ist eine Frau wegen des Verdachts der Mitgliedschaft in der Terrororganisation IS festgenommen worden. (Archivbild)
Nach einem Untersuchungshaftbefehl des Oberlandesgerichts München ist eine Frau wegen des Verdachts der Mitgliedschaft in der Terrororganisation IS festgenommen worden. (Archivbild) © Matthias Balk/dpa

München - Eine vierfache Mutter ist als mutmaßliche Anhängerin der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) unmittelbar nach ihrer Rückkehr aus Syrien an einem deutschen Flughafen festgenommen worden. Die Generalstaatsanwaltschaft München wirft der 37-Jährigen die Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung sowie eine Verletzung der Fürsorge- und Erziehungspflicht vor. Die Festnahme erfolgte demnach bereits am 1. Mai. 

Lebensgefahr und Ideologie-Erziehung

Die Behörde begründet den Verdacht unter anderem mit der Lebensgefahr, der die Kinder im syrischen Bürgerkriegsgebiet ausgesetzt waren, aber auch mit deren Erziehung im Sinne der IS-Ideologie. Es bestehe die Gefahr, dass die Kinder die Ziele und Vorgehensweisen der Organisation verinnerlichten und deshalb einen kriminellen Lebenswandel führen könnten, heißt es in der Mitteilung. Das Oberlandesgericht München erließ den Haftbefehl bereits im Oktober 2024.

Ehen mit zwei IS-Kämpfern 

Die 37-jährige Muslimin ist der Generalstaatsanwaltschaft zufolge Anhängerin einer salafistischen Ideologie und hat mittlerweile vier Kinder zwischen acht und 14 Jahren. Ende September 2014 sei sie mit damals noch drei minderjährigen Kindern über die Türkei nach Syrien gereist. Dort habe sie ihren Ehemann getroffen, einen IS-Anhänger. Auch sie selbst habe sich der Befehlsgewalt der Vereinigung unterworfen und sich aktiv betätigt. 

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Kinder kommen zur Großmutter

Nach dem Tod ihres Mannes bei einem Selbstmordattentat im Jahr 2015 habe sie erneut einen IS-Kämpfer geheiratet. Als Ehefrau habe sie den Haushalt geführt, zudem habe die Familie monatlich Geld vom IS bekommen. 

Die Kinder haben die Frau nach Angaben der Behörde bei der Reise nach Deutschland begleitetet. Nach der Festnahme am 1. Mai seien sie dann in enger Absprache mit dem Jugendamt zunächst bei der Großmutter untergebracht worden, der Mutter der 37-Jährigen.

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