Geknackt – und verknackt?

Ein Häuschen am Meer? Eine Weltreise? Ein Sportwagen? Rund 2,7 Millionen Bayern, die diese Woche den 28-Millionen-Euro-Jackpot knacken wollen und deshalb die Lotto-Annahmestellen stürmen, träumen davon. Schneller und bequemer kann man bei den zahlreichen Anbietern im Internet tippen. Allerdings könnten Jackpot-Jäger dort auch böse Überraschungen erleben.
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MÜNCHEN - Ein Häuschen am Meer? Eine Weltreise? Ein Sportwagen? Rund 2,7 Millionen Bayern, die diese Woche den 28-Millionen-Euro-Jackpot knacken wollen und deshalb die Lotto-Annahmestellen stürmen, träumen davon. Schneller und bequemer kann man bei den zahlreichen Anbietern im Internet tippen. Allerdings könnten Jackpot-Jäger dort auch böse Überraschungen erleben.

Seit dem 1. Januar 2009 ist das Glücksspiel im Internet verboten. Mit einem Trick gelingt es Online-Anbietern aber immer noch, ihre Kunden bei der Stange zu halten. So hat die Tipp24 AG ihre Geschäfte kurzerhand an eine Firmen im Ausland vergeben. Auf Tipp24.de kann man seitdem keine Scheine mehr ausfüllen. Dafür aber auf Tipp24.com, wo man auch weiterhin die deutschen Lotto-Millionen absahnen kann.

Trotzdem ist das Spiel im Internet nicht ohne Risiko: „Wer bei einem Online-Anbieter den Jackpot knackt, könnte unter Umständen Schwierigkeiten bei der Gewinnauszahlung bekommen“, warnt Glückspiel-Anwalt Michael Terhaag im Gespräch mit der AZ. Denn der Staatlichen Lotterieverwaltung sind die zahlreichen Online-Anbieter seit langem ein Dorn im Auge. Da das Geld aus ihren Wetten nicht in den deutschen Lottoblock läuft, könne der Staat auch nicht für Gewinne garantieren, erklärt Lotto-Sprecher Klaus Sattler. Heißt im Klartext: Am Ende könnten Online-Spieler trotz sechs Richtigen leer ausgehen – oder müssten sich zumindest auf einen Prozess einlassen.

Möglicherweise machen sich die Internet-Tipper sogar strafbar. Paragraf 285 des Strafgesetzbuches sieht für die Beteiligung an unerlaubtem Glücksspiel Freiheitsstrafen bis zu sechs Monaten oder eine Geldstrafe bis zu 180 Tagessätzen vor.

Allerdings gibt’s eine Möglichkeit, im Internet ganz legal an die Millionen zu kommen: „Wer nach Österreich fährt und dort seinen Online-Schein im Internet-Café ausfüllt, handelt nicht rechtswidrig“, so Terhaag. Dann kann man aber auch gleich in die Lotto-Annahmestelle gehen

Daniel Aschoff

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