Gegen Gentrifizierung: Stadt übt Vorkaufsrecht aus
Um die Gentrifizierung der Münchner Innenstadt-Viertel vorzubeugen, will die Stadt bei 15 Wohnungen von ihrem Vorkaufsrecht Gebrauch machen.
München - „Im heutigen Feriensenat haben wir zwei Beschlüsse zum Schutz vor Gentrifizierung in den Stadtbezirken Schwanthalerhöhe und Ludwigvorstadt – Isarvorstadt gefasst“, so Oberbürgermeister Dieter Reiter. Dies sei eine Maßnahme, um die Gentrifizierung in Isarvorstadt, Ludwigsvorstadt und Schwanthalerhöhe zu bremsen. Indem die Stadt ihr Vorkaufsrecht nutzt soll eine Umwandlung in Luxusimmobilien verhindert werden, das teilte die Stadt München am Mittwoch in einer Pressemitteilung mit.
Der Kommunalreferent Axel Markwart ist froh über die im Feriensenat gefassten Beschlüsse. "Wir schieben mit dem Ausüben unseres Vorkaufsrechts drohender Gentrifizierung einmal mehr den Riegel vor. Außer wir erreichen unser vorrangiges Ziel noch und die Eigentümer unterschreiben eine Abwendungserklärung“, so der Kommunalreferent. Mit so einer Erklärung verpflichtet sich ein Käufer, eine Umwandlung von Miet- in Eigentumswohnungen oder unangemessene Luxusmodernisierungen für maximal zehn Jahre zu unterlassen. Nicht immer wollen das die Eigentümer. In solchen Fällen sind dann Stadtrat und Kommunalreferat gefragt, um den Milieuschutz in Erhaltungssatzungsgebieten durchzusetzen.
„Das Ergebnis war eindeutig und wenig überraschend: Beide Objekte liegen in einem gefährdeten Bereich, sprich in einem Gebiet, wo es alteingesessene Bevölkerungsschichten vor Verdrängung zu schützen gilt“, erklärt Kommunalreferent Markwardt, seinen Antrag, hier das städtische Vorkaufsrecht auszuüben.