Gefährdete Tierart: Neuzugang im Tierpark Hellabrunn

Seit kurzem sind in Hellabrunn Zebraschnauzen-Seepferdchen zu sehen. Deren Versorgung erweist sich zwar als kompliziert, doch es zeichnen sich erste Erfolge ab.
André Wagner |
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Neue Bewohner im Hellabrunner Aquarium: Zebraschnauzen-Seepferdchen.
Neue Bewohner im Hellabrunner Aquarium: Zebraschnauzen-Seepferdchen. © Tierpark Hellabrunn / Daniela Hierl

Der Münchner Tierpark Hellabrunn darf sich über neue Mitbewohner freuen. Seit kurzem sind in einem neu gestalteten Seegraswiesen-Becken im Hellabrunner Aquarium Zebraschnauzen-Seepferdchen zu sehen, eine gefährdete Tierart aus dem zentralen Westpazifik.

Tierpark-Besucher können sich die faszinierenden Tiere nicht nur aus der Nähe ansehen, sondern auch viel über ihre bedrohte Lebenswelt erfahren.

Die Haltung von Seepferdchen ist alles anderes als einfach, vor allem bei der Fütterung muss man besondere Sorgfalt walten lassen. Seepferdchen reagieren ausschließlich auf bewegte Beute und bevorzugen am liebsten lebendige Nahrung. "Da Seepferdchen keinen Magen besitzen, müssen sie fast kontinuierlich fressen", erklärt Kurator Dr. Eric Diener, in Hellabrunn für das Thema Artenschutz und den Bereich Aquarium zuständig.

Team in Hellabrunn entwickelt eigenen Fütterungsautomaten

Da das Filtersystem im Hellabrunner Aquarium eine herkömmliche Fütterung mit lebenden Garnelen erschwert, sind die Anforderungen an die Versorgung der Seepferdchen anspruchsvoll. Um diesem Problem zu begegnen, entwickelte das Münchner Tierpflege-Team in Eigenregie einen speziellen Futterautomaten aus dem 3D-Drucker. Dieser wird von oben mit gefrorenen Schwebegarnelen befüllt, die dann langsam durch ein Röhrchen nach unten in eine Futterwanne fließen. "Dort können die Seepferdchen die Garnelen einsaugen – ganz ohne Beeinträchtigung durch die Technik", so Diener.

Die Fütterung der Zebraschnauzen-Seepferdchen ist durchaus anspruchsvoll.
Die Fütterung der Zebraschnauzen-Seepferdchen ist durchaus anspruchsvoll. © Tierpark Hellabrunn / Daniela Hierl

Aber nicht nur das Fütterungsproblem wurde in Hellabrunn gelöst, auch in Sachen Nachwuchs gibt es Erfolge zu vermelden. So kamen im Münchner Tierpark bereits erste Jungtiere zur Welt. Eine Besonderheit bei Seepferdchen ist, dass die Männchen den Nachwuchs austragen. Das Weibchen übergibt die befruchteten Eier in eine Bauchtasche des Männchens, wo die Embryonen heranreifen und schließlich in einer wehenartigen Bewegung geboren werden.

Tierpark Hellabrunn unterstützt internationales Artenschutzprojekt 

Besucher können die kleinen Seepferdchenbabys derzeit noch nicht sehen, die empfindlichen Jungtiere werden aktuell hinter den Kulissen sorgfältig aufgezogen.

Neben der eigenen Seepferdchen-Zucht unterstützt der Tierpark Hellabrunn seit kurzem ein neues, internationales Artenschutzprojekt, in dessen Fokus die Wiederaufforstung wertvoller Seegraswiesen in den Gewässern um die philippinische Insel Palawan steht, wo bedrohte Arten wie die Seekuh, die Grünen Meeresschildkröte oder die Zebraschnauzen-Seepferdchen ihren natürlichen Lebensraum finden.

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