Gavril kämpft sich zurück ins Leben
Bad Griesbach - Zwei Wochen ist Gavril Zhezhovski nun schon in der Reha – und kämpft sich langsam zurück ins Leben. Der 17-Jährige war Ende November bei einem Autounfall schwer verbrannt worden und fast gestorben (AZ berichtete). 20 Mal musste er im Krankenhaus Bogenhausen operiert werden, vom langen Liegen ist seine Beinmuskulatur schwach geworden. „Aber jetzt lernt er wieder laufen! Ein paar Schritte kann er mit dem Gehwagen schon machen”, sagt seine Tante Dragica.
Jeden Tag trainiert der junge Mazedonier mit einem Krankengymnasten. „Und wenn der nicht kommt, übt Gavril mit seinem Vater”, erzählt die Tante. „Der betreuende Arzt ist sehr zufrieden mit ihm.” Nur eins hat Gavril noch nicht über sich gebracht: Sein verbranntes Gesicht im Spiegel zu betrachten. „Eigentlich wollte er das am Dienstag zum ersten Mal tun, aber er konnte einfach nicht”, sagt die Tante traurig.
Wie lange Gavril noch in Bad Griesbach bleiben kann, ist ungewiss. Die Rehabilitation wird rund 30000 Euro kosten – zu viel für die Familie. Und selbst wenn das Geld zusammenkommt, werden die Zhezhovskis weitere Spenden brauchen.
Denn Gavrils Gesicht ist entstellt. Seine Ohren sind verbrannt, der Mund ist vernarbt. Für rekonstruktive Eingriffe müsste seine Familie noch einmal 70.000 Euro zusammensammeln. Erst dann braucht sich Gavril nicht mehr davor zu fürchten, in einen Spiegel zu schauen.
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