Gas, Wasser, Strom - die Preise steigen
MÜNCHEN - Es geht wieder an den Geldbeutel: Ab 1. März steigt der Strompreis. Familien und Paare zahlen drauf, Singles können sparen.
Das Leben in München wird wieder ein Stück teurer. Nach der Erhöhung der Wasserkosten um vier Prozent zum 1. Januar (AZ berichtete) steigt ab dem 1. März auch der Strompreis um 1,31 Cent pro Kilowattstunde (Vertragsangebot M-Strom Kompakt). Für einen Vier-Personen-Haushalt machen die beiden Erhöhungen ab März immerhin 3,57 Euro im Monat aus.
Und es kann noch weit teurer werden, denn die Rechnung muss der Münchner Haushalt noch ohne das Gas machen. Hier ist der im Juli 2009 zuletzt gesenkte Preis nur bis zum 31. März garantiert. Danach kann es auch hier zu einer Erhöhung kommen. „Dazu können wir augenblicklich noch nichts sagen“, erklärte die Pressestelle der Stadtwerke auf AZ-Anfrage.
Doch Verbraucherschützer erwarten in Deutschland Preiserhöhungen beim Gas von bis zu 15 Prozent. Der Grund: Der gestiegene Ölpreis im zweiten Halbjahr 2009. Etwa ein halbes Jahr später passt sich der ans Öl gekoppelte Gaspreis an.
Für eine Erhöhung des Münchner Gaspreises könnte auch die Preissteigerung sprechen, die der CSU-Stadtrat Marian Offman für Gas-Großkunden im Business-Tarif Ende Dezember öffentlich gemacht hat. Darunter sind auch Vermieter von Mehrfamilienhäusern, die die siebenprozentige Erhöhung an ihre Mieter weitergeben werden – nach Offmans Rechnung bedeutet das für eine mehrköpfige Familie 100 Euro Mehrkosten im Jahr. Dem widersprichen allerdings die Stadtwerke vehement: "Individuell ausgehandelte Sonderverträge können nicht als Indiz hergenommen werden, wie sich der Gaspreis entwickelt."
Für Singles gibt es dagegen gute Nachrichten: Die größere Effizienz und das Sinken des Strom-Grundpreises von 7,29 Euro pro Monat auf 5,62 Euro kann für einen Ein-Personen-Haushalt sogar einen insgesamt günstigeren Strompreis bedeuten. Er oder sie bezahlt bei einem durchschnittlichen Verbrauch von 1500 Kilowattstunden pro Monat drei Cent weniger, das entspricht einer Senkung von 0,1 Prozent. Ein Zwei-Personen-Haushalt mit einem Verbrauch von 2500 Kilowattstunden muss ab März aber monatlich 48,81 Euro für seinen Strom zahlen – 1,06 Euro (2,2 Prozent) mehr als derzeit.
Im Großstadtvergleich schneide München auch ab 1. März dennoch sehr gut ab, melden die Stadtwerke. Mit 1831,28 Euro im Jahr müsse ein Zwei-Personen-Haushalt nirgendwo weniger für Strom, Wasser und Gas bezahlen.
Erfreulich stabil bleiben auch die Müll- und Abwassergebühren. Die Schmutzwassergebühr beträgt aktuell 1,56 Euro pro Kubikmeter. Sie wurde zuletzt 1999 gesenkt und blieb seitdem unverändert. Eine Änderung ist nicht geplant. Noch besser sieht es bei der Müllgebühr aus, die seit 17 Jahren in München immer nur nach unten korrigiert wurde. Die letzte Änderung: Eine Reduzierung der Gebühren um 0,56 bis 2,8 Prozent – je nach Abfallbehältergröße. So ist’s besser. John Schneider
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