Fußballfans in München: Innenminister meldet weniger Gewalttäter

Sowohl beim FC Bayern als auch beim TSV 1860 meldet der Freistaat weniger Probleme. Auch die Anzahl der bei Fußball-Einsätzen verletzten Polizeibeamten ging nach den neuen Zahlen deutlich zurück.
von  Felix Müller
Vor-Geisterspiel-Zeit: Polizisten vor der Allianz Arena. (Archivbild)
Vor-Geisterspiel-Zeit: Polizisten vor der Allianz Arena. (Archivbild) © Archiv/dpa

München - In der Stadt hat es schon seit vielen Monaten keine Probleme mit Fußballfans mehr gegeben. Seit die Spiele ohne Zuschauer ausgetragen werden, halten sich die Szenen offenbar zurück. Doch auch schon davor ist die Gewaltbereitschaft rund um die Bayern- und Löwen-Fanszene zurückgegangen.

Straftaten mit Bezug zum Fußball sind deutlich zurückgegangen

So zumindest lesen sich neue Zahlen des bayerischen Innenministeriums, die der AZ vorliegen. Die Landtags-Grünen hatten eine entsprechende Anfrage gestellt. Demnach sank die Zahl der in der sogenannten "Datei Gewalttäter Sport" erfassten Personen beim FC Bayern zuletzt leicht von 275 auf 265, bei den Löwen stärker von 145 auf 104. Die Straftaten mit Bezug zum Fußball sind deutlich zurückgegangen. In der Saison 2017/18 lag der Wert im Freistaat noch bei 673, in der Saison 2018/19 bei 566, in der Saison 2019/2020 dann nur noch bei 277, selbst wenn man den Wert hochrechnet (weil wegen der Geisterspiele weniger Partien vor Zuschauern stattfanden) wären es nur noch 370 Straftaten gewesen.

Bayernweit weniger Polizisten verletzt worden

Auch die Anzahl der bei Fußball-Einsätzen verletzten Polizeibeamten ging nach den neuen Zahlen deutlich zurück - selbst "Corona-bereinigt" nach Grünen-Angaben um 85 Prozent. 2019/2020 verletzten sich demnach bayernweit fünf Polizisten, vor ein paar Jahren war der Wert noch bei fast 50 Beamten gelegen. Vier Personen wurden nach offiziellen Zahlen durch Polizisten verletzt.

"Es ist sehr gut, dass die Anzahl der verletzten Polizeibeamtinnen und -beamten in den vergangenen fünf Jahren zurückgegangen ist", sagte Grünen-Fraktionschefin Katharina Schulze der AZ. Forderungen nach Strafverschärfungen in dem Bereich seien "nicht faktenbasiert". Vielmehr gelte es, "deeskalierende Polizeieinsätze zu stärken". Jetzt gelte es, die sozialpädagogische Arbeit der Fanprojekte weiter zu stärken, sagte der Landtagsabgeordnete Max Deisenhofer.

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