Fußball-Sicherheit in München: Beim Deal bleiben

AZ-Lokalchef Felix Müller über den Sicherheitsplan für den Fußball in München. 
von  Felix Müller
Die Forderung nach strengeren Sicherheitsregeln ist das falsche Signal an die Fans, meint AZ-Lokalchef Felix Müller.
Die Forderung nach strengeren Sicherheitsregeln ist das falsche Signal an die Fans, meint AZ-Lokalchef Felix Müller. © sampics/Augenklick, AZ

2017, als die Löwen heimkehrten nach Giesing, wurde ein Deal geschlossen. Ihr dürft wieder im Sechzgerstadion spielen, versprach die Stadt, wir finden das sogar gut. Wenn ihr, der Verein und die Fans, sehr verantwortungsvoll mit dieser Möglichkeit umgeht. Wenn nicht, wenn es Ärger gebe rund um die Giesinger Festspieltage, das machte OB Dieter Reiter deutlich, dann könnte es ganz schnell wieder vorbei sein. Doch die Löwen hielten Wort. Die zwei, drei Mal, dass es erheblichere Probleme gab, waren es Gästefans – und zwar in der U-Bahn, nicht im Stadion und erst recht nicht im Viertel.

Und jetzt? Sollen strengere Regeln her. Was für ein absurdes Signal. Am Ende ist es doch egal, wie ihr euch verhaltet, so wirkt das auf Fans. "Risikospiel" soll es nun heißen, wenn Sonnenhof Großaspach oder der SC Verl in Giesing zu Gast sind, mit so wenigen Fans, dass nicht mal die Osttribüne für sie geöffnet wird. Familienväter auf der Haupttribüne sollen dann keine Halbzeit-Halbe mehr trinken dürfen.

Sicherheitsproblem! Weil vor drei Jahren jemand außerhalb des Stadions einen Rauchtopf zündete. Eine Argumentationskette, mit der man in den Ausgehvierteln der Städte verbieten könnte, Samstagabend die Straße zu betreten. Irgendwer hat sich hier schließlich sicher irgendwann geprügelt. Gut, dass der Stadtrat nochmal in sich geht. Und abwägt, wo neue Verbote nötig sind. Und: wo man besser im Gespräch bleibt.

Lesen Sie hier: "Löwen-Fans gegen Rechts" gegen Änderung der Stadionverordnung

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