Für Puff-Besuch Bank überfallen
MÜNCHEN - Er verprasste allein in einer Nacht 2000 Euro im Bordell: Drei Mal hat Rolf-Dieter C. eine Bank überfallen - um sich so seine Liebesnächte zu finanzieren. Die Justiz weiß: Es ist nicht das erste Mal. Was ihm jetzt droht:
„Wenn ich im Bordell war, ließ ich es richtig krachen“, sagte der gelernte Einzelhandelskaufmann Rolf-Dieter C. (58) gestern vor dem Münchner Landgericht. Mit Banküberfällen finanzierte er seine Liebesnächte, die in der Regel 2000 Euro kosteten.
Die drei Überfälle passierten am 31. März 1994, 4. April und 18. August 1995. Es war damals immer dieselbe Sparkasse an der Schlüsselbergstraße in Berg am Laim. Beute insgesamt: 112 253 Euro. Die Fälle blieben über Jahre ungeklärt. Staatsanwalt Konrad Riedel erklärt: „Der Angeklagte wurde 1996 wegen fünf anderer Banküberfälle zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt. Nach sechs Jahren und sieben Monaten wurde er im Januar 2003 entlassen.“
400 000 Euro verprasste er mit leichten Mädchen
Erst Ende 2008 identifizierte ihn der Polizeicomputer als Täter für den Sparkassen-Überfall vom 4.April 1995. Er hatte auf der Flucht das so genannte „Security-Paket“ (es explodiert und verfärbt die Scheine) weggeworfen und daran Spuren hinterlassen.
Er legte ein Geständnis ab, gab die zwei anderen Überfälle auch noch zu. Die Beute aus allen sieben Überfällen 400 000 Euro ist weg. Privatschulden hat er damit bezahlt – und in Puffs. Ihm drohen bis zu fünf Jahre Haft. Der Prozess dauert an.
T. Huber
